Es gibt so Tage, an denen man sich fragt wieso man sich dieses “Schachspielen” antut. Wenn Auswärtsfahrten um 8:00 Uhr am Lister Turm starten, beispielsweise. Das Rezept, wie man gut gelaunt an einem Novembersonntag um halb sieben aufsteht, frisch und frohen Mutes das Haus verlässt und in dieser Stimmung um 10:00 Uhr in Göttingen zum Mannschaftskampf antritt, hätte ich gerne. Wat wells de maache? Et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange!
Auf der Fahrt nach Mitteldeutschland gab es wenigstens verschiedenste Nebelausprägungen zu bestaunen. Zudem konnte ich den aktuellen Stand der gefühlt unendlichen Bauarbeiten auf der A7 begutachten. Ein Highlight jagt das Nächste.
Immerhin, in Göttingen habe ich noch nie Schach gespielt. Wieder etwas von der Bucketlist gestrichen. Diesen Umstand musste ich natürlich gebührend feiern und ein komplett trockenes Schwarzremis nach hart umkämpften 13 Zügen aufs Parkett legen. Da schnalzt der Connaisseur mit der Zunge. Gleichwohl gab dieser Umstand mir Zeit für eine kleine Ortsbegehung.
Der Stadtteil Geismar, die Heimat von Tempo Göttingen, besticht durch einen netten Kirchplatz samt hübscher Kirche, viel Fachwerk und die schmale stark frequentierte Durchfahrtsstraße Richtung Duderstadt.
Nach fünf Minuten erreichte ich den göttinger Stadtrand und einen Hauch von Wildnis.
Zurück im großzügigen Spiellokal, hat Rudi das Remisangebot seines Gegners schnell angenommen. In der Analyse wurde relativ deutlich, dass nur Schwarz in der Endstellung drücken kann. Unser Weißvorteil war also wieder weg. Uwe sorgte jedoch in seiner Partie schnell für klare Verhältnisse und nutzte eine Unaufmerksamkeit seines Gegners gnadenlos aus.
Während Sebastian die Partie fast entglitten wäre und dann trotzdem noch den vollen Punkt einfahren konnte, überspielte Henrik seinen Gegner souverän. So stand es vor der Zeitkontrolle 4-1. Da kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen?!
In einer bis dato gut gespielten Partie fing Lukas gegen Ex-Mitglied Sebastian Raum an nach dem KO-Punch zu suchen. Vielleicht findet ihr ihn ja?
An den anderen Brettern stellte Jens einen Bauern ein und Moritz Uhr zeigte das Fähnchen an - leider ohne den erforderlichen 40. Zug gespielt zu haben. 4-2 und virtuell eher 4-3 bot Lukas geistesgegenwärtig in beiderseitiger Zeitnot remis an. 4,5-2,5. Nachdem die Mannschaftspunkte verteilt waren, hat Jens die Friedenspfeife angeboten bekommen. Mit einem, “das kann ich ja wohl schlecht ablehnen!”, und 5-3 Brettpunkten verabschiedeten wir uns in Richtung norddeutsche Tiefebene. Der Nebel war zwischenzeitlich verschwunden, die Baustellen nicht.
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