LEM 2020 - Der dritte Blick

Da Felix und Andreas ja bereits das allermeiste bezüglich der Ausrichtung und des allgemeinen Turnierverlaufs geschrieben haben, hier nur ein kurzer Nachtrag mit dem Turnier aus meiner Sicht, wenn auch etwas spät.
 

Runde 1
Wie gewohnt planlos und unkoordiniert begann die Eröffnung gegen Wilfried Härig aus Tostedt, gegen den ich in der Vergangenheit bereits ein paar mal gespielt hatte und aus meist umkämpften Langzeitbegegnungen zwei Siege und ein Remis erbeutet hatte. Die Partie entwickelte sich nach einem unangebrachten Königsangriff kompliziert und ich opferte im Gewinnsinne meine Dame für zwei Türme. Leider war meine Königsstellung doch kritischer als gedacht und Wilfried sicherte seinen eigenen König. Die beiderseitige Zeitnot half mir, Wilfried versuchte, die Stellung zu vereinfachen und die beiden Türme erzeugten einen durchschlagenden Angriff.

Vöge-Härig


 


 


 


 



Etwa hier erfolgte ein Remisangebot. Welchen Plan kann Weiß verfolgen, um die Partie zu gewinnen?
 

Runde 2
Mit der Erwartung, das Eröffnungsduell in absolut keinem Fall gewinnen zu können ging es in der Folgerunde gegen Moritz Gentemann. Da u. a. Moritz und ich häufig miteinander trainiert hatten, kannten wir unsere Systeme verhältnismäßig gut und ich entschloss mich dazu, einen soliden, aber von mir noch nie mit Schwarz gespielten Damengambitaufbau zu spielen. Ich gruppierte einen Springer in noch nie dagewesener Weise um, was Moritz immerhin aus der Theorie und mir den Ausgleich brachte. Nach einem ,,interessanten" Turmschwenk meinerseits stand ich schlecht, aber Moritz hatte in Zeitnot glücklicherweise in einer Variante einen kleinen Rechenfehler, sodass ich eine Qualität gewinnen durfte. Mein Turm konnte nach einem Bauernopfer wieder an die frische Luft und ich gewann mit Mehrqualle.

Gentemann-Vöge



 

 

 

 

 

 

Schon fast als Retroaufgabe stellt sich hier die Frage wie der h5 in diese Lage kam. Wie kommt er wieder heraus?


Runde 3
Youngstar Jan Pubantz war ebenfalls ein Bekannter, gegen den ich zwar einen positiven Score aufzeigen konnte, bei dem ich mich aber auch keineswegs auf eine Theorieschlacht in meinen Standartsystemen einlassen wollte. Dies brachte ich durch die Züge 1.d4 d5 2.Sc3 zum Ausdruck, wonach Jan erst einmal ein wenig Zeit für die nächsten Züge verbrauchte. Er erreichte schnell den Ausgleich und wir fanden uns über Umwege in einem Turmendspiel mit Karlsbader Struktur wieder, in der beiderseits keine Gewinnpläne mehr funktionieren sollten, weshalb ich Remis bot. Jan lehnte mutig ab und versuchte noch einen krumm aussehenden Gewinnplan. Dieser entpuppte sich als zu ambitioniert und ich konnte das bessere Turmendspiel verwerten.

Vöge-Pubantz



 

 

 

 

 



WaZ, bester Zug.



Runde 4
Vor den Nachmittagsrunden war ohnehin nie groß Zeit für Vorbereitung, gegen David Riemay kam erschwerend hinzu, dass dieser seinen Nachnamen geändert hatte, was ich nicht wusste und so überhaupt nicht in der Datenbank zu finden war. David spielte bislang schon ein sehr starkes Turnier, was bis zum Ende anhalten und zum Vizetitel führen sollte. Ohne Vorbereitung kamen wir in eine Art Stonewall im Anzug, den ich mit einem Stonewall im Nachzug konterte. Es gelang mir, nachträglich Druck auszuüben und es stellte sich die Frage, wie die Stellung zu gewinnen war. Ich entschied mich für eine taktische Lösung, in der ich leider die Chancen meines Gegners unterschätzte und letztendlich in ein Remis einwilligte.

Riemay-Vöge

 

 

 

 

 

 


 


Wie konterte David Riemay hier den Doppelangriff und erreichte Remis?


Runde 5
Dennes, der in der vierten Runde ebenfalls Remis gespielt hatte, David und ich führten zu beginn der Runde die Tabelle an, sodass sich erahnen ließ, dass wir alle früher oder später gegeneinander spielen sollten. In dieser Runde gegen den besten Spieler im Turnier hatte ich wohl das meiste Glück, wie sich in der kommentierten Partie zeigt:

[White "Tobias Vöge"] [Black "Dennes Abel"] [Result "1/2-1/2"] [Variant "Standard"] [ECO "D10"] [Opening "Slav Defense: Exchange Variation"] 1. d4 d5 2. c4 c6 3. cxd5 cxd5 4. Nc3 Nf6 5. f3 { Auf die Eröffnung möchte ich hier nicht im Detail eingehen, kurz gesagt handelt es sich um eine semibekannte Spezialvariante, in die ich verhältnismäßig viel Zeit im allgemeinen Eröffnungstraining investiert habe und zu der meinerseits ein kleines Buchprojekt läuft. } 5... Qb6 { Die Computervariante deutet an, dass Dennes hier schlicht die weiße Eröffnung in ihren Grundfesten angreifen möchte. Ein ambitioniertes Vorhaben, welches sich etwa Rainer Buhmann in der Vergangenheit bewusst nicht traute. Ich war mir sicher, die meisten Varianten nach 5.f3 halbwegs zu kennen und variierte nicht, in Kauf nehmend, ausvorbereitet zu werden. Im Zweifelsfall hätte ich etwas über die Eröffnung gelernt und wenn sie widerlegbar wäre, wüsste ich das immerhin. Die Partie zeigte, dass Dennes Vorbereitung die absolut richtige im Gewinnsinne war. } 6. e4 dxe4 7. fxe4 e5 8. Bb5+ Nc6 9. d5 Bb4 10. Qd3 a6 11. Ba4 Qa5 12. Bd1 Nd4 13. Bd2 { Soweit war alles schon einmal auf dem Brett, ich war mir eine Zeit lang nicht sicher, ob erst Sf3 oder erst Ld2 kommt, aber an sich ist die Eröffnungsphase ohne Überraschungen überstanden. In dieser Stellung kannte ich noch 0-0 und Sb5 aus den beiden bisher gespielten praktischen Partien und hatte Ld7 knapp angeschaut. } 13... Bd7 { Dennes verbrauchte nun auch erstmals in der Partie Bedenkzeit. } 14. Nf3 Nxf3+ 15. Bxf3 Qb6 { kannte ich nicht mehr. Nach 15...Lc5 hatte ich in einer Blitzpartie gegen Felix mit 0-0-0 eine schlechte Stellung erhalten, in der Schwarz mit b5 schnell meinen König angreifen konnte. Hier dachte ich, einen Vorteil demgegenüber zu haben und entschied mich für das lange Röcheln, welches objektiv im Nachhinein nicht haltbar sein wird. } 16. O-O-O?! O-O 17. g4? { Aggressiv, aber zu langsam. Der schwarze Angriff ist deutlich schneller und ich hätte lieber mit Kb1 auf Sicherheit spielen sollen. Außerdem kann Schwarz den Bauern sogar einfach schlagen, ohne durchschlagende Konsequenzen gegen den eigenen König zu spüren. } 17... Rfc8 18. Kb1 Ne8 19. d6!? { Ein Versuch, durch die Räumung des Feldes d5 im Spiel zu bleiben. Hier hat Schwarz bereits den ersten Ausmacher. } 19... Bc5 (19... Ba3! { Dachte ich lange Zeit einfach mit Sd5 beantworten zu können, um eine Figur zu gewinnen. Sd5 gewinnt keine Figur... } 20. Qc2 Ba4! $19) 20. Be3!! { Weiß hat Glück und kann sich mit Taschenspielertricks am Leben halten. } 20... Bxe3 21. Nd5 Qd4 (21... Bb5 22. Qa3) 22. Nxe3 Qxd3+ 23. Rxd3 Rc6 24. Rhd1 Kf8 25. b3 b5 26. g5 Rd8 27. Rd5? (27. h4 { Hält erstaunlich gut, der Engine gefällt hier die weiße Seite sogar besser. } 27... Be6 28. d7 Nc7 29. Kb2 Ke7 30. Bg4 $16) 27... Rc3! { An dieser Stelle begann ich schon langsam, meine Hoffnungen zu begraben, Tc3 hatte ich schlich nicht gesehen. } 28. Re1 Be6 29. Rxe5 Rxd6 30. Bh5!? g6 (30... f6 31. Nd5! { und Weiß lebt noch. }) 31. Nd5 Rh3 32. Nf4?! { verliert natürlich Material, aber ich versuchte aus praktischer Sicht, Ungleichgewichte zu schaffen. } 32... Rxh2 (32... Rxh5 33. Nxh5 gxh5 $19) 33. Rf1 Bd7 34. Be2 Rd2 35. Rd5! Rxd5 36. exd5 Nd6 37. a4?! { An sich ist es natürlich nicht im Sinne des Weißen, den a4 festlegen zu lassen, da dieser als potenzielle Schwäche schnell mal das Brett verlassen könnte. Ich hatte allerdings Zeitnot und hoffte (auch wenn es komisch klingt), dass a4 die Pattgefahr erhöht. Sollte der Bauer verloren gehen, wäre das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. } 37... bxa4 38. bxa4 a5 39. Bd1 Ne4 (39... Nc4 40. Kc1 Ne3 $19 { gewinnt einfacher. }) 40. Kc1 Nc3 { Die Zeitnot ist überstanden und Weiß müsste eigentlich Matt gehen. Tut er aber nicht, was wir aber beide nicht so recht glauben wollten. Glücklicherweise wollten wir es beide auf Dennes Zeit nicht glauben, sodass dieser relativ schnell wieder in Zeitnot kam. } 41. Ne6+ Ke7 42. Nc5 Na2+ 43. Kb1 Nc3+ 44. Kc1 Bf5 45. Bb3 Ne2+ 46. Kd1 Nc3+ 47. Kc1 Na2+ 48. Kd1 Bg4+ 49. Ke1 Re2+ 50. Kd1 { Es ist schlicht kein trivial gewinnender Abzug möglich! } 50... Rf2+ 51. Ke1 Re2+ 52. Kd1 Nc3+ 53. Kc1 Re5 54. d6+ Kxd6 55. Nb7+ Kc6 56. Rxf7 Kb6 57. Rxh7 Ne2+ 58. Kb2 Nd4 59. Bc4 Rxg5 60. Nd6 Bf3 61. Kc3 Kc5! { Schwarz spielt wieder mit vollem Ballet. } 62. Nc8? { Tatsächlich schon mit der (falschen) Idee, dass die Variante bis Tc3 so geht, wie sie in der Partie geschah. } 62... Rg3 63. Rc7+ Bc6+ 64. Bd3 Ne6 65. Ra7 Be4 66. Rxa5+ Kc6 67. Re5 Bxd3 68. Rxe6+ Kc7 69. Kd4 Kxc8?? (69... Bf5 $19 { hatte Dennes sogar gesehen, jedoch den Unterschied der Varianten nicht. Nach so langer Zeit, die vom Aufschlag gelebt wurde, passieren seltsame Dinge. }) 70. Rc6+ Kd7 71. Rc3 Rg4+ 72. Kxd3 Rxa4 73. Ke3 Ke6 74. Rc5 Kf6 75. Kf3 Kg7 76. Kg3 Kh6 77. Rb5 Ra1 78. Kg4 Rg1+ 79. Kh4 g5+ 80. Kh3 Kh5 81. Rb4 Ra1 82. Kg3 Ra3+ 83. Kg2 g4 84. Rb8 Ra2+ 1/2-1/2
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Runde 6
Mit Kai Renner kam nach der kräftezehrenden Paarung gegen Dennes eigentlich ein verhältnismäßig angenehmes Los auf mich zu. In der Vergangenheit hatte ich immer gut gegen den Hamelner gespielt und bis auf einen Ausrutscher im Blitzen immer gepunktet, wenn ich mich richtig erinnere. In der Partie spielte ich schwach und langsam, was Kai durch solides Spiel schnell in eine angenehme Lage brachte. Wir beide konnten nicht das Höchstmaß unserer Konzentration aufbringen, was dazu führte, dass auch er patzte und einen taktischen Gewinn zuließ.

Renner-Vöge

 

 

 

 

 

 

 

 

Kai versuchte, durch Fesslung des E-Bauern weiter Druck auf mein Zentrum auszuüben, übersah dabei aber eine kleine taktische Möglichkeit.


Runde 7
Gegen Sebastian Müer gab es den umgekehrten Fall: In vorausgegangenen Partien war ich meist in der Eröffnung überspielt worden und bis auf wenige Ausrutscher (und Blitzpartien auf Lichess) konnte ich nie etwas gegen den Theoriehai holen. Die Partie ist hier ebenfalls kommentiert und hätte nicht besser laufen können. Dennes hatte am zweiten Brett mit Felix Hampel einen unglücklichen Gegner gefunden und spielte nach fehlerhafter (was aber nicht trivial zu belegen war) Eröffnung schnell Remis.

Eine Auflösung der gestellten Fragen gibt es in diesem Artikel nicht direkt, wer sich dafür interessiert, darf gerne in den Partien nachschauen, in denen die Auflösungen jeweils folgten: http://live.chessbase.com/games/Niedersachsen-ch-2020?isCordova=False.

[White "Vöge, Tobias"] [Black "Müer, Sebastian"] [Result "1-0"] [WhiteElo "2314"] [BlackElo "2212"] [ECO "E61"] [Opening "King's Indian Defense"] 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 { leitet in mein Hauptsystem mit Lg5 über, sofern Schwarz nicht mit d5 in einen Grünfeldaufbau wechselt. Bisher hatte ich nur 4.Lg5 in der Datenbank, welches aber etwas ungenauer sein dürfte. Ob dieser Zug Sebastian überraschte, weiß ich nicht, er spielte mit gewohntem Tempo weiter. } 4... O-O { Hier kann sich Weiß noch dazu entscheiden, mit 5.e4 in eines der vielen Hauptsysteme überzuleiten. } 5. Bg5 h6 6. Bh4 c5 7. d5 d6 8. e3 { An dieser Stelle gibt es sehr viele Ideen, mit Schwarz fortzusetzen, die ich mir nicht alle zur Vorbereitung angeschaut hatte. } 8... Bf5 { ist in meiner Datenbank mit Toppartien der achthäufigste Zug, jedoch deshalb nicht schlecht. } 9. Bd3 { Der solideste Zug, den ich mir irgendwann zuvor auch in einer Vorbereitung angeschaut hatte. } 9... Bxd3 10. Qxd3 Nbd7 11. O-O a6 12. a4 g5 13. Bg3 Nh5 14. Ne2 (14. Nd2? { wäre der Partie Caruana - Giri 2014 gefolgt, gefiel mir aber nicht, da ich weder mit dem H-Bauern wiedernehmen wollte, was den Vorstoß h2-h4 unmöglich macht und nach Se5 f4 das Feld g4 nackt und bloß dem e5 offenbart. Noch wollte ich mit dem F-Bauern schlagen, was das schwache Feld e5 zur Folge hätte und den e3 rückständig werden lässt. }) (14. Qf5 { Hatte ich auch überlegt, um f5 zu verhindern und nach Sxg3 mit hxg3 Sh2-g4 ein angenehmes Feld zu besitzen, jedoch gefiel mir } 14... Qc8 { nicht, was die Dame, die Weiß nicht tauschen möchte, demnächst wieder vertreibt. }) 14... b5 15. axb5 axb5 16. Rxa8 Qxa8 17. cxb5 Bxb2? { lässt weißes Spiel am Königsflügel einfacher zu. } (17... Nb6 18. e4 { unterbindet dieses Gegenspiel. Weiß sollte noch in Ordnung stehen, da der b5 erst einmal nicht zu schwach wird, jedoch würde mein Bauchgefühl hier eher zu Schwarz tendieren. }) 18. Qf5 Qc8 { Hier hatte ich zuerst gedacht, mit Sxg5 die komplette gegnerische Stellung zu zerpflücken und mindestens drei Bauern für die Figur zu bekommen, jedoch geht auf } 19. Qe4 (19. Nxg5 { noch } 19... Ndf6 20. Qc2 { nach } (20. Nxf7!? { Zauberschach! Hatte ich (ursprünglich nicht wirklich ernsthaft) überlegt und war mir im Endeffekt dann doch zu riskant. Die Analyse nach der Partie zeigte jedoch kein klares Ergebnis, Schwarz muss aufpassen. } 20... Kxf7 (20... Qxf5?? 21. Nxh6+ $18) 21. Qc2 Ba3 22. Ra1 Nxg3! { Ein Zwischenzug, der Lxd6 und Ta7 aus der Stellung nimmt. } 23. Nxg3 Bb4 24. Nf5 $13) 20... hxg5 21. Qxb2 Nxd5 { gefiel mir die schwarze Stellung. Der Computer rechnet noch weiter und sieht ein angenehmes weißes Spiel. } 22. e4 Nb6 23. Qd2 f6 24. Qa2+ Rf7 25. Qa7 { Immer noch kein klar ersichtlicher Vorteil, jedoch wirken die schwarzen Figuren etwas unkoordiniert und der b5 könnte eher zur Stärke als zur Schwäche werden. Menschlich sicherlich schwierig vorab einzuschätzen, ich bin mit meiner Spielführung hier noch zufrieden. }) 19... Bf6 { Etwa hier spielte Dennes an Brett 2 Remis gegen Felix und es lag in meiner Hand, den Titel zu schnappen. Ein gewisser Druck, den ich mäßig erfolgreich zu ignorieren versuchte. Glücklicherweise dauerte die Partie nicht mehr allzu lange und meine Nervosität kam spielerisch nicht zum Vorschein. } 20. h4 { Weiß eröffnet das Feuer am Königsflügel, Schwarz sollte mit Kg7 oder zuvor Db7/a8, um Td1 zu erzwingen, Vorsichtsmaßnahmen einleiten, der Blechkopf urteilt mit 0,00. } 20... Nb6 21. hxg5 { Mir ist bis jetzt unklar, ob das sofortige Schlagen eine Relevanz hat und wenn ja welche. Der weiße Plan mit Sh2-g4 sollte klar sein, eigentlich dachte ich an Kg7 u.a. um h6 zu decken, weshalb mir nicht klar war, wie der H-Bauern-Tausch zu bewerten sei. } 21... hxg5 22. Nh2 Ng7?? { Kg7 hätte noch beiderseitiges Spiel beibehalten, wobei ich mir als weißer einen angenehmeren Angriff erhoffe. } 23. Ng4 { Sebastian meinte in der Analyse, mit Sg7 Df5 vorbereiten zu wollen. Nachdem Df5 scheitert, wollte er mit Sf5 solider spielen, was jedoch ähnlich nicht funktioniert. Schwarz hat nun ernsthafte Probleme mit dem Lf6 und dem Feld h6. } 23... Qb7 (23... Qf5 24. Nh6+) (23... Nf5 24. Qxf5 Qxf5 25. Nh6+) (23... Ne8 { wäre aus praktischer Sicht eventuell noch das spielbarste gewesen, jedoch sollte Weiß auch hier gewinnen: } 24. Nh6+ Kh8 25. f4 $18 { Der Angriff wird zu stark. }) 24. Bxd6! { gewinnt auf schickem Wege Material. Wenn auf d5 genommen wird, fällt mittels verschiedener Möglichkeiten eine Qualle. } 24... Rd8 25. Nh6+ Kf8 26. Qh7 { Und Schwarz gab auf. Wenn Ke8, dann mindestens Lxc5 Sxd5 Dg8+ und Schwarz steht komplett breit. } 1-0
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Abschließend lässt sich sagen, dass die Meisterschaft mir wie jedes Jahr unglaublich viel Freude bereitete und ich froh bin, nach einigen Spielstärkeeinbrüchen (nicht nur Rating) in den letzten Jahren wieder zu neuer Stärke gefunden zu haben, die hoffentlich nicht nur eine Glückssträhne ist. Und für den Fall, dass noch jemand fragt: Die Qualifikation für die Deutsche Einzelmeisterschaft ist immer um ein Jahr versetzt, das heißt ich darf 2021 an der DEM teilnehmen (bin aber auch durch letztes Jahr für diese DEM qualifiziert).

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