
Letzes Wochenende am Samstag fand die Landesblitzmannschaftsmeisterschaft 2018 statt. Ausrichter war der SV Hameln, der sich damit die Teilnahme an der LBMM sicherte. In Anbetracht der Stärke des Heimteams kann ich nicht verstehen, wie sie sich nicht über die Bezirksmeisterschaft qualifizieren konnten, aber auf ihrer sehr guten Vereinsseite https://www.hamelnerschachverein.de/ steht ein Bericht dazu.
Jedenfalls kann man die Hamelner abgesehen von einem Wermutstropfen nur für ihre Organisation loben. Der Spielsaal in der Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums war jedenfalls äußerst geräumig. Als wir ankamen war bereits alles vorbereitet, einschließlich eines Verpflegungsstandes (wenngleich ich noch nie der Meinung war, dass Mittagessen während einer Blitzmeisterschaft besonders toll ist). Auf Nachfrage gelang es sogar noch die blendende Sonne auszusperren. Leider waren die Tische nicht auf dem Größenniveau des Spielsaales. Deshalb wurde improvisiert und zwischen zwei Tischen stand noch ein etwas höherer "Uhrentisch". Ohne diesen hätten nicht zwei Bretter mit Uhren auf einen Tisch gepasst. Zwar etwas unbequem aber auch nicht wirklich problematisch.
Normalerweise haben wir eher zuviel Andrang für unsere Mannschaft, doch ausgerechnet dieses Mal, wo wir sogar noch eine zweite Mannschaft hätten stellen können, passte der Termin den meisten nicht. Glücklicherweise konnten wir den Platz an den SK Lehrte abgeben, die so ihrer Jugend ein schönes Erlebnis verschaffen konnten.
Unser Team setzte sich dann letztlich zusammen aus:
- Attila, unserem Fahrer
- Lukas
- Uwe
- dem Autor Felix
Bei den Blitzmeisterschaften bis zur Landesebene werden pro Runde zwei Vierermatches gespielt, wobei jeweils 1 und 2, 3 und 4, sowie die Farben getauscht werden. Attila und ich bildeten den vorderen Teil, Lukas und Uwe demzufolge den hinteren Teil.
Der Turnierbeginn verschob sich, da von den gemeldeten 15 Teams (das 16. Team aus Oldenburg hatte sich bereits vorzeitig abgemeldet) nur 14 vor Ort waren. Der SV Hildesheim fehlte und erst 20 Minuten nach theoretischem Turnierbeginn konnte durch einen Anruf geklärt werden, dass Hildesheim keine Mannschaft zusammenbekommen hatte. Warum dies nicht von Hildesheimer Seite kommuniziert werden konnte ist mir nicht bekannt und somit auch unverständlich.
Setzen wir die Gesamtabrechnung an den Anfang, denn so richtig wollte keine Spannung aufkommen. In der Endtabelle (http://nsv-online.de/downloads/LBMM2018_Abschlusstabelle.pdf / Kreuztabelle: http://nsv-online.de/downloads/LBMM2018_Kreuztabelle.pdf) fanden wir uns auf Platz 3 wieder. Zwar waren wir punktgleich mit der ersten Hamelner Mannschaft, allerdings war schon Runden vorher relativ klar, dass wir diese nicht mehr einholen würden, da sie bis zur Schlussrunde gegen den Sieger Tostedt zwei Mannschaftspunkte Vorsprung auf uns hatten. Dann noch die Einzelergebnisse:
- Felix: 19,5/26
- Attila: 19/26
- Lukas: 20/26
- Uwe: 13/26
Mit nur 2,5 Punkten aus den letzten 9 Partien beendete Uwe den Tag leider deutlich schlechter als nötig. Allerdings war unser Brettpunkteabstand zu Hameln sowieso viel zu groß. Stattdessen sollte er sich lieber an seine tatkräftige Mithilfe erinnern, dank derer wir überhaupt aufs Podium gelangten.
Schon in der dritten Runde kam es zum Aufeinandertreffen mit dem MTV Tostedt. Dank ihrer drei ungarischen IMs marschierten sie durchs Turnier und auch wir waren - leider - keine Ausnahme. Tatsächlich war Attila der einzige, der bei dem 1,5-6,5 überhaupt punkten konnte. Nach der Niederlage war klar, dass wir nicht Landesmeister werden würden. Das Ziel war also ein Podiumsplatz, der uns die erneute Qualifikation für die LBMM 2019 sichern würde. Obwohl alle unsere Matches gegen die Mitkonkurrenten hierfür wacklig waren, konnten wir genügend davon gewinnen, um als Dritter unser Ziel zu erreichen, was ein versöhnlicher Abschluss des Tages war.
Insgesamt spielten wir alle etwas unter unseren Möglichkeiten. Zuviele Punkte wurden aufgrund von schlechtem Zeitmanagement oder Patzern vergeben. Im Gegenzug war uns das Glück bei so manchen knappen Matches hold. Als Beispiel sei der Kampf gegen Hameln 1 genannt wo ich trotz Minusdame noch auf Zeit gewinnen konnte, was das 4,5-3,5 bedeutete. Partien bzw. Partieausschnitte wird es dieses Mal also nicht geben.
Abschließend noch ein Wort zur Turnierumsetzung: Üblich ist es, bei Rundenturnieren, wie es ja hier der Fall war, mit einem Rutschsystem zu spielen. Dabei wird keine Auslosung benötigt, was die Zeit zwischen den Runden verkürzt. Leider entschied der Schiedsrichter das Turnier mittels eines Programms auszulosen. Durch die dafür nötige Zeit (also Sammeln der Ergebnisse, Eingabe der Ergebnisse, Neuauslosung und Ansage der Paarungen) dauerte das Turnier bedeutend länger als nötig gewesen wäre. Das mag vielleicht auch eine Erklärung sein, warum viele Mannschaften direkt nach Turnierende abreisten und somit die Siegerehrung verpassten, da es ansonsten zu spät geworden wäre.
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