Trotz Schmuddelwetter haben wir keine Rache für das eisige Rintelner Spiellokal in der Vorsaison genommen und den Lister Turm gut geheizt. Rinteln ist eine Mannschaft mit heftigem Leistungsgefälle. Vorn in der Meldeliste zwei saustarke Jungs auf IM-Niveau, die fast jeden besiegen, dann ein Mittelfeld, das genau an diesen Brettern in der Landesliga gut mithalten kann. Hinten holen sie oft nur wenige Punkte. Problemfeld unserer Gegner: Die beiden Topspieler sind nicht oft an Bord, so auch gestern.
Grippe sorgte zudem für eine kampflose Führung, die Rinteln aber fast ebenso zügig egalisieren konnte. Unser Spitzenbrett Christian wurde mit Schwarz regelrecht überrollt. Alle übrigen Eröffnungen liefen brauchbar für uns. Die Grundlage für einen Arbeitssieg war gelegt.
1,0:1,0
Max hat mit Schwarz recht ereignisarm ein Remis erreicht.
1,5:1,5 bis zur vierten Stunde
Rudi stand gefällig, hatte aber Mühe, mehr gegen einen abtauschwütigen Gegner herauszuholen. Einem ersten und einzigen Schnitzer folgte jedoch die prompte Aufgabe.
2,5:1,5
Lukas spielte (an Brett 4) eine typische Brett 1 Partie – ich verstand die Züge oft nicht und rätselte immer, wer denn nun wieviel besser steht. Am Drücker war Lukas, der unsymmetrisches Material provozierte und auf den ganzen Punkt ging. Laut Blechmonster stand er sogar glatt auf Gewinn. Aber sein Gegner wehrte sich tapfer und die Schlussstellung zeigt remis. Mit Blick auf die übrigen Bretter sicherte das gleichzeitig den Mannschaftssieg ab.
Parallel… Martin konnte in der Eröffnung mindestens vollen Ausgleich erzielen und hatte perspektivreiches Spiel. In Zeitnot griff der Rintelner in den Zügen 30-40 ein paar Mal daneben, was ihn einen Turm und eine Qualität kostete. Die Verwertung des Vorteils war easy und von Martin exakt durchgezogen.
4,0:2,0
Bei Moritz war nach der Eröffnung alles ok, mehr war aber nicht zu holen. Erst im Endspiel offenbarte sich der Klassenunterschied. Den diversen Endspieltrainings sei Dank hat Moritz pragmatisch und fehlerfrei verwertet.
Last but not least spielte euer Autor (Uwe Gabriel), der zuversichtlich mit Bauern voranstürmte, sich dann in einem ausgeglichenen Mittelspiel die Initiative nehmen ließ und per Überraschungsopfer in Nachteil geriet – eigentlich zwei Bauern plus tolle Stellung für den Gegner. Dieser ließ in Gedanken den zweiten Bauern aus. Schwerfigurenendspiele (DT-DT, später D-D) sind ja laut Volksmund immer remis, aber ich musste in einigen Stellen Wasser und Blut schwitzen, bis das tatsächlich so war.
Endstand: 5,5:2,5
Während ich in unserem Team den unbändigen Siegeswillen spüre, haben unsere Gegner offenbar resigniert. Nach vier Runden hat der Tabellenzweite schon drei Mannschaftspunkte abgegeben. Laut Ligaorakel können noch alle Teams den Aufstieg erreichen – wir können ja nur bei gleichzeitigem Aufstieg unseres Oberligateams aufsteigen.
Nach dem gemeinsamen Champions-Dinner mit unserer ersten Mannschaft wünschen wir Euch
Frohe Weihnachten!
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