
Der vollgestopfte März (drei Runden in einem Monat für die Oberliga!) hatte mit einem Auswärtsspiel gegen Delmenhorst begonnen. Klarer Favorit waren wir und das hatte unter anderem auch mit der Personalnot der Gastgeber zu tun. Nicht ganz so schlimm wie beim letzten "Auftritt" in Hellern, aber eben doch nicht die erste Garde. Überraschenderwesie bereiteten uns ergebnistechnisch nicht nur die Elo-stärksten Gegner vorne die größten Probleme, sondern auch das letzte Brett.
Am Samstag vor der Runde hatte sich eine Gruppe von drei Spielern (Ilja, Tobias, Torben) bereits warmgespielt bei der Norddeutschen Blitzeinzelmeisterschaft. Die Tabelle gibt es hier: https://www.lsvmv.de/turniere/norddeutsche_blitz_einzelmeisterschaft/2020/ndbem2020_kreuz.pdf. Dort verpasste Ilja nur knapp den Sieg, anschließend ging es direkt nach Delmenhorst mit Übernachtung. Pünktlich fanden wir uns dann alle im Glasturm (naja, Turm ist vielleicht eine Übertreibung), wo der Spielsaal liegt, ein. Wir waren herzlich Willkommen (siehe dafür auch den Bericht der Delmenhorster: http://www.dsk1931ev.de/Erste/erste-OL1415.html), was wir am Brett aber natürlich nicht zurückgeben wollten.
Die Delmenhorster waren anfangs verzweifelt auf der Suche nach einem halben Punkt, den gab es dann aber absehbar bereits schnell am zweiten Brett. Stefan hatte solide ausgeglichen, mehr war allerdings im Endspiel nicht zu holen. Aus Mannschaftssicht zeichnete sich dann auch schnell ab, dass wir zwei gute Bretter hatten. Frank hatte bereits einen Bauern gewonnen und Tobias hatte gegen einen doch sehr deutlich unterlegenen Gegner eine äußerst dominante Stellung. Anfängliche Sorgen über Attilas verirrte Dame oder potentielle Probleme bei mir lösten sich auch zügig in Wohlgefallen auf. Dann ging es Schlag auf Schlag. Attila zerstörte sehenswert die Königsstellung des Gegners:
Sturm - Virag:

Nicht lange darauf tauschte Tobias seine überlegene Stellung gegen Mehrmaterial und eine noch überlegenere Stellung ein, womit der Sieg feststand. Kurz darauf stellte Torbens Gegner eine Figur weg. Gestartet war es bei Torben eher noch zäh und geschlossen, wobei sich gefühlt der Trend bereits zu drehen begonnen hatte. Frank hatte auch keine großen Schwierigkeiten bei der Verwertung, letzte Verzweiflungsversuche wehrte er souverän ab. Bei mir hatte sich nach anfänglichem Schreck das Blatt gedreht und kurz vor der Zeitkontrolle war dann ein völliger Kollaps nicht mehr abzuwenden:
Pahl, T - Hampel:

Es spielten also nur zwei Spieler über 40 Züge. Ilja schaffte sogar noch ein zweites Partieformular, helfen sollte es trotzdem nicht. Nach unscheinbarer Eröffnung hatte er gewinnbringenden Vorteil herausgespielt. Dann spielte er aber die Gewinnvariante nicht, da er eine schlaue (aber bei vorherigem angepassten Spiel unnütze) Verteidigungsidee sah. Im Anschluss wollte er noch kein Remis, was ultimativ aber nur zu einem Minusbauern führte. Das Remis war noch zu erreichen, an diesem Tag war aber vielleicht der Akku leer und Ilja konnte nicht mehr gut genug verteidigen.
Interessanterweise wurde am letzten Brett nur ein weiterer Zug nach der Zeitkontrolle gespielt und trotzdem dauerte die Partie länger. Christian wollte aus naheliegenden Gründen kein Remis, in meist recht symmetrischer Stellung war es aber gar nicht so einfach. Schlussendlich überzog er es dann in Zeitnot und der Gegner bewies ein scharfes Auge mit einem taktischen Schlag:
Sinnhöfer - Polster:

Sein Material konnte Christian vorerst behalten, übel sah es trotzdem aus. In Anbetracht der Gesamtsituation und des Elounterschiedes wollte es der Delmenhorster aber nicht mehr wissen.
So kamen wir zu einem ungefährdeten 6:2 Erfolg und einer frühen Heimfahrt. Das erste Drittel ist geschafft und wir bleiben weiter mit der weißen Weste auf der Aufstiegsjagd. In zwei Wochen geht es weiter mit dem zweiten Schritt, es gilt auch gegen den MTV Tostedt souverän zu bleiben.
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