
Dritter Spieltag, wir erwarteten den SV Hellern. In der letzten Saison hatten wir unseren Fluch gegen diesen Gegner endlich gebrochen, dazu noch ein Heimspiel, was könnte da noch schief gehen?
Angeführt vom internationalen Meister Carsten Lingnau traten die Gäste fast in ihrer normalen Aufstellung an. Allerdings nur fast und so war der größere Teil der Vorbereitung für die meisten von uns auch schon vor Partiebeginn nichtig geworden.
Die Paarungen:
1 Frank Buchenau – Carsten Lingnau (Schwarz für uns)
2 Christian Polster – Hannes Ewert
3 Rudi Hörstmann – Jörg Stock
4 Martin Hörstmann – Reinhold Happe
5 Felix Hampel – Thorben Weist
6 Attila Virag – Tammo Lewin
7– Moritz Gentemann – Julian zur Lage
8 Jens Wolter – Martin Hart
Bei Frank an Brett 1 lief die Eröffnung schief, nach 15 Zügen war Frank nur noch eine halbe Stunde verblieben, dann war in einer Katalanisch-Stellung auch noch ein Bauer weg. Frank kämpfte sich jedoch zurück und sein Gegner fand nichts Besseres als ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern. Vielleicht auch mit etwas Glück konnte der Spruch „alle Turmendspiele sind Remis“ hier angewandt werden, obgleich Frank größtenteils die richtigen Züge fand.
Ganz im Gegenteil bei Christian: An Brett 2 wurde eine lange Theorievariante mit Bauernopfer und in der Luft liegenden Springeropfern gespielt. Vielen Dank an Christian, dass er seine Partie analysiert und kommentiert hat! Obwohl sein Gegner viel Zeit verbrauchte, reichte es letztlich reichte nur für leichten Vorteil, der dann aber nicht verwandelt werden konnte: Remis.
Unkonventionell verlief die Eröffnungsphase an Brett 3 bei Rudi: aus einer Pirc-Struktur enstand eine dem Grünfeld-Indischen ähnliche Stellung, zwischenzeitlich besaß der Gegner eine Tripelbauern. Korrekterweise opferte Rudi eine Qualität, doch in Zeitnot verpasste er einen Mattangriff und sah sich dann nach der Zeitkontrolle einem verlorenen Endspiel gegenüber. In der Verwertung entsand ein Damenendspiel mit Minusbauern, was theoretisch Remis, praktisch aber schwierig zu halten war. Als dann noch ein weiterer Bauer verloren ging, war nichts mehr zu machen. Also erneut Rudi mit der längsten Partie, diesmal jedoch mit einer glücklosen Verteidigung: Niederlage.
Martin: An Brett 4 mündete ein harmlos aussehender Reti von Martin schnell in einem Endspiel, in dem Weiß jedoch Stück für Stück mehr Vorteile anhäufen konnte. Nach der Zeitkontrolle sammelte Martin dann Bauern ein, was zur schnellen Aufgabe des Gegners führte.
Dem Autor an Brett 5 gelang eine Eröffnungsüberraschung: Sizilianisch, womit ich hoffentlich jeder Vorbereitung aus dem Weg ging. Überrascht verhielt sich mein Gegner in der Folge etwas zu zaghaft und so bekam ich bequemen Ausgleich. Eine unglückliche Abtauschaktion sorgte für die besseren Figuren meinerseits. Eine Abwicklung ins Turmendspiel führte zur Umwandlung in materiellen Vorteil den ich dann zum Sieg verwerten konnte.
An Brett 6 bei Attila ließ sich eine komische Eröffnung beobachten. Im Folgenden gab Attila das Läuferpaar für einen Bauern. Kurz wirkte die Kompensation bedrohlich, doch dann konnte Attila den Damentausch erzwingen. Im folgenden Spiel auf ein Tor konnte Attila schließlich seinen Mehrbauern durch ein starkes Bauernopfer verwerten.
Moritz: In einer komplizierten Variante des Katalanen spielte der Moritz' Gegner an Brett 7 einen neuen eher schlechten Zug. Allerdings sorgte der Versuch der Widerlegung für eine schwierige Verteidigung für Moritz. Mit einem Opfer konnte der Hellerner dann entscheidend durchbrechen.
Jens: Schnell wurde die Eröffnung vom Gegner gespielt, doch mit einem rückständigen Bauern war die Partie schon mehr oder weniger verloren, als er dann inne hielt. Mit einem guten taktischen Blick wurde aus dem Bauern eine Qualität und daraus der Sieg.
Dadurch ergab sich ein Endstand von 5:3. Kurze Zeit bestand die Gefahr einige bessere Stellungen nicht zu gewinnen und an Brett 1 zu verlieren, insgesamt war der Sieg aber schon verdient.
Die nächste Herausforderung wird am 16.12. der SK Delmenhorst sein, der aktuell auf Platz 4 der Tabelle steht.
©️ für den PGN Viewer Chessbase GmbH
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