Zuhause ist es doch am schönsten

Ein Schachsonntag ist - so hofft man es doch zumindest - für den begeisterten Schachspieler ein freudiges Ereignis. Für mich jedoch überschattete eine Erkältung den Spielspaß erheblich, was besonders bedauerlich ist, da wir dieses Mal eine größere Anzahl an Heimspielen auf einmal im Turm hatten. Aber genug von mir, kommen wir zum eigentlichen Geschehen. Angereist war der SK Lehrte, solche Heimspiele lieben wir (für mich wäre hier die Anreise nach Lehrte noch kürzer gewesen), doch andererseits bedeutet es eben auch ein Heimspiel gegen Nordhorn, was wir insgesamt dann mit 5 Auswärtsspielen bezahlen. Die Rollen waren klar verteilt, abgesehen vom Spiel gegen Kirchweyhe werden wir immer die Favoriten bleiben.

Ich hatte gerade meine erste Denkphase nach Abschluss der Theoriezüge vollendet, da hatten wir unsere erste Partie im Prinzip schon gewonnen. Attila nutzte hier eine kleine Taktik, um den Sack zuzumachen:

Brett 6, Attila:
 

Weiß zieht und gewinnt
Hier ist schon ganz schlecht gelaufen für Schwarz und nach dem nächsten Zug wird es dann auch auf der Habenseite vorteilhaft für Weiß aussehen.


Mein Überblick war dieses Mal eher begrenzt, aber wozu gibt es denn die Partien?

Brett 1, Dennes:

Nach dem kurzen Remis des letzten Spieltages versuchte ich ihn zum Siegen zu motivieren und siehe da: es hat Wirkung gezeigt! Okay, über die Korrelation davon mag man streiten, die Partie selbst war aber eine starke Leistung. Mit taktisch aufmerksamen Blick zwang Dennes dem Gegner einen Doppelbauern auf:
 

Ein Zwischenzug
Hier nahm Dennes nicht automatisch wieder (was nicht schlecht gewesen wäre), sondern spielte den Zwischenzug 21...Dc6!?


In der Folge war die Verteidigung schwierig und Dennes bewies dann seine Fähigkeiten in der Verwertung.

Brett 2, Stefan:

Schnell ergab sich eine Isolanistellung, doch Stefan drückte den Vorstoß eben dieses Bauern durch und setzte den Lehrter Nachwuchsspieler unter Druck. Auf dem Brett entstand reichlich Chaos, am Ende verzog sich der Rauch und Stefan war einen Bauern oben auf. Doch leider ist im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern damit nicht viel Staat zu machen. Von zwei Brettern weiter sah es für mich aus wie zwei gute Mehrbauern, doch hinter der Uhr verbarg sich dann der Spielverderber auf a5. Schade, irgendwann wird es aber bestimmt auch mit dem Sieg klappen!

Brett 3, Frank:

Frank spielte erst schnell und dann auf einmal sehr langsam, der weiße Königsangriff hatte da auch schon sehr bedrohliche Formen angenommen. Mir gruselte es sehr, doch Frank behielt nicht nur die Nerven, sondern am Ende auch einen Mehrbauern. Endspiel kann er und sorgte somit ohne weitere Probleme für einen weiteren vollen Punkt.
Hinterher kommt dann der Härtetest und siehe da: was man selbst so sieht ist nichts wert. Der bedrohliche Angriff war überhaupt nicht bedrohlich, dafür hätte es auf altbekannte Art unangenehm krachen können:
 

Hat jeder schon mal gesehen
Hier folgte 14.f5? wonach Frank den Angriff abwehrte, aber stattdessen gab es hier eine Gelegenheit zu einem Motiv, welches den meisten bestimmt vertraut sein sollte...


Brett 4, Felix:

Vermutlich spulten wir die meisten Züge Theorie ab, doch mein Hirn wollte sich partout nicht daran erinnern, wie es weiter ging. Nach steigendem Bedenkzeitverbrauch gelang es mir der noch vor kurzem angeschauten Vorgängerpartie von Aronian am Brett zu folgen, doch als ich dann abwich wurde es schnell ernst. So langsam gefiel mir meine Position immer weniger und schließlich entschloss ich mich zur Offensive.
 

Alles oder nichts
Hier lässt sich feige (21.Tb5?, immer dieser 21. Zug in den Diagrammen!) verlieren oder mutig (21.Th3!) noch gut weiterspielen, so ganz menschlich sind die Varianten danach aber auch nicht mehr.


Prinzipiell noch spielbar, aber wenn man dann nicht rechnen kann (und leicht war es schon keineswegs mehr), dann erweist sich ein solcher Angriff leicht als Bumerang. So erging es mir, ich konnte noch froh sein, dass mein Gegner den direkten K.O. nicht gesehen hatte. Ohne Zeit erlag ich dann der Halluzination mit dem Minusbauer könne ich das Läuferendspiel nicht einfach so weiter spielen und reichte das Geschenk zurück. Nach der Zeitkontrolle sah ich mich nicht nur zwei verbundenen Freibauern gegenüber, sondern auch noch einem weiteren Freibauern. Frei nach Tartakower wollte ich mir den Sieg noch zeigen lassen und tatsächlich ging mein Gegner Umwege, nur um endlich mein aufs Brett forciertes Damenendspiel so unglücklich aufzuziehen, dass es Remis wurde. Ich kann mich glücklich schätzen, dass es nur 15 Züge waren, die mein Gegner mich abfragte, hier war das Remis eigentlich kaum verdient.

Brett 5, Torben:

Das weiße Eröffnungsspiel hinterließ keinen sonderlich ambitionierten Eindruck und so konnte Torben einen mustergültigen Minoritätsangriff fahren. Die resultierende Schwäche wurde belagert und am Ende gewann Torben den rückständigen Bauern und die Partie.

Brett 7, Tobias:

Tobias eroberte früh das Läuferpaar, dafür hatte Weiß noch Raumvorteil. Es schien, als ob Tobias kurz vor größerem Vorteil stünde, doch er fand den Weg nicht.
 

Kompliziert...
Hier forcierte Tobias die Dinge mit 21...f6?, wonach Weiß durch 22.exf6 den Damentasuch erreichte, da nach 22...Lc5+ 23.Kf1! alles zusammenhält. Stattdessen hätte gleich 21...Lc5+ den Vorteil festgehalten.


In der komplexen Stellung wurden dann vor der Zeitkontrolle die Damen getauscht, danach sah es doch sehr Remis aus. Tobias wollte aber noch nicht den Punkt teilen und versuchte es weiter bzw. wollte mindestens eine triviale Remisstellung sehen (siehe auch seine Kommentierung der Partie). Dann wollte der Gegner das Remis forcieren und verlor dabei einen Bauern, was an der Stellungsbewertung jedoch nichts änderte. Anstatt noch die letzte Handvoll Züge zum Remis zu spielen, gab der Lehrter dann jedoch auf.

Brett 8, Jens:

Raumvorteil ergab sich in einer Benonistellung ohne Fianchetto aus einem Sizilianer (was für eine tolle Beschreibung), doch Raumvorteil alleine führt zu nichts und nach Abtausch so gut wie aller Figuren ergab sich nur ein Remis.

Insgesamt ein klarer und verdienter 6½ : 1½ Sieg, nicht so wie zuvor in Hameln. Zu hoch fiel er zwar aus, aber wenigstens haben wir diesmal an den meisten Brettern deutlich solider gespielt. Ich ging nach Hause mich auszukurieren, Spieler der ersten und zweiten Mannschaft gingen im Anschluss noch ins Restaurant (siehe auch das Foto im vorherigen Bericht: https://www.schachklub-hannover.de/die-maschine-laeuft-rund-55-punkte-gegen-rinteln), so sieht Teambuilding aus (obwohl wir doch sowieso schon gut eingespielte Teams sind). Wir folgern: Zuhause ist es doch am schönsten, nach dem Kantersieg gegen Oldenburg folgte wieder eine gute Begegnung.

Anderswo gewann Kirchweyhe gegen den MTV Tostedt mit 8:0. Da wären die Tostedter nicht die Ersten, aber erstaunlich war die Tatsache, dass die Unterlegenen mit der absoluten Mindestzahl an Spielern antraten: 4! Man kann nur hoffen, dass dies keine Absicht war, zum einen aus Sicht des Wettbewerbs und zum anderen auch aus Sicht der anreisenden Spieler die dann einfach nicht spielen können. Der Gast aus Lehrte hat weiter Abstiegssorgen, unser nächster Gegner aus Hellern hingegen liegt auf Platz 3.

[Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.1"] [White "Schirm, Friedmar"] [Black "Abel, Dennes"] [Result "0-1"] [ECO "D45"] [WhiteElo "2270"] [BlackElo "2463"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "88"] [EventDate "2019.??.??"] 1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nf3 Nf6 4. Nc3 e6 5. e3 Nbd7 6. Qc2 Bd6 7. b3 b6 8. Be2 Bb7 9. O-O O-O 10. Bb2 Qe7 11. Rad1 Rfd8 12. e4 Nxe4 13. Nxe4 dxe4 14. Qxe4 Nf6 15. Qc2 c5 16. dxc5 bxc5 17. Be5 Ne8 18. Qc3 Rac8 19. Qe3 Qc7 20. Bd3 Bxf3 $5 21. Bxd6 Qc6 $5 22. Be7 Rd7 23. Qxf3 (23. gxf3 {vielleicht lieber nicht ins Endspiel}) 23... Qxf3 24. gxf3 Rxe7 $15 {unangenehm für Weiß zu verteidigen} 25. Rd2 Kf8 26. Rfd1 Rd7 27. Bc2 Rxd2 28. Rxd2 Ke7 29. Kf1 g6 30. Ke2 Nf6 31. Kd3 Rd8+ 32. Kc3 Rxd2 33. Kxd2 Nh5 34. a3 a5 35. Kc3 Nf4 36. b4 axb4+ 37. axb4 Kd6 38. b5 Nh3 39. Ba4 $2 {der Aktionismus wird nichts einbringen} (39. Kd2 { hier wäre ich gespannt gewesen, dank des b-Bauern kann Schwarz sich nicht so ganz frei bewegen}) 39... e5 40. b6 Nxf2 41. Be8 f5 42. Bf7 Kc6 43. Bg8 Nh3 44. Bxh7 Nf4 0-1 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.2"] [White "Walter, Stefan"] [Black "Stelmaszyk, Nico"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D26"] [WhiteElo "2391"] [BlackElo "2194"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "95"] [EventDate "2019.??.??"] 1. d4 d5 2. c4 dxc4 3. e3 c5 4. Bxc4 cxd4 5. exd4 Qc7 6. Bb3 Nf6 7. Nf3 e6 8. Nc3 Be7 9. O-O O-O 10. Bg5 Nc6 11. Rc1 Rd8 12. Qe2 Qa5 13. d5 $5 exd5 14. Bxf6 Bxf6 15. Nxd5 Bg4 $6 (15... Bf5) 16. Qe4 Bxb2 17. Rxc6 {man mag hier eigentlich kein Fragezeichen setzen, wer kann denn hier alles überblicken?} (17. Ng5 {will Stockfish sehen} Rxd5 18. Qxh7+ Kf8 19. Qh8+ Ke7 20. Qxa8 Bxc1 21. Bxd5 Qxd5 22. Qxb7+ Bd7 23. Re1+ Kd8 24. Qa8+ Kc7 25. Rxc1 Qxg5 26. Qxa7+ Kc8 27. Qa3 $16 {also wer das gesehen und richtig eingeschätzt hat vor 10 Zügen, dem glaube ich nicht}) 17... Bxf3 18. Ne7+ Kh8 19. Qxf3 bxc6 20. Nxc6 Qc7 21. Nxd8 Rxd8 22. Qxf7 {ist der Spatz in der Hand, letztlich aber nicht genug} Qxf7 23. Bxf7 Rc8 24. g3 Rc1 25. Rxc1 Bxc1 26. Kg2 g5 27. Kf3 Kg7 28. Bb3 Kf6 29. Kg4 Ba3 30. Kh5 Bf8 31. Bc2 h6 32. a4 a5 33. Bb1 Bg7 34. h4 Bf8 35. Bd3 Bg7 36. Kg4 Bf8 37. h5 Bc5 38. f4 gxf4 39. gxf4 Ba7 40. Kf3 Bb8 41. Ke4 Bc7 42. Bb5 Bd8 43. Be8 Be7 44. Bg6 Bf8 45. Kd5 Bb4 46. Kc6 Bd2 47. Kb5 Bc3 48. Kc6 1/2-1/2 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.3"] [White "Hartogh, Christian"] [Black "Buchenau, Frank"] [Result "0-1"] [ECO "C11"] [WhiteElo "2075"] [BlackElo "2264"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "82"] [EventDate "2019.??.??"] 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4 c5 6. Nf3 Nc6 7. Be3 a6 8. Qd2 b5 9. dxc5 Bxc5 10. Bd3 Qb6 11. Bf2 Bb7 12. O-O O-O 13. Rae1 Rae8 $2 (13... Bxf2+) 14. f5 $2 (14. Bxh7+ $1 {das Läuferopfer auf h7!} Kxh7 15. Ng5+ Kg8 (15... Kg6 16. Qd3+ f5 17. exf6+ Kxf6 18. Rxe6+ Rxe6 19. Nxd5#) 16. Qd3 f5 17. Qh3 {dieses Manöver ist eher nicht typisch} Nf6 18. exf6 Rxf6 19. Qh7+ Kf8 20. Qh8+ Ke7 21. Qxg7+ $18) 14... Bxf2+ 15. Rxf2 exf5 16. Nxd5 Qd8 17. Rfe2 Ndxe5 18. Nxe5 ( 18. Bxf5 {hätte mit mehr Material auf letzte Schwindelchancen hoffen lassen können}) 18... Qxd5 19. Nxc6 Rxe2 20. Rxe2 Bxc6 {jetzt hingegen ist weit und breit kein Gegenspiel in Sicht} 21. Qf4 g6 22. a3 Kg7 23. Qe5+ Qxe5 24. Rxe5 Rd8 25. Re7 Rd7 26. Rxd7 Bxd7 27. Kf2 Kf6 28. c4 Ke5 29. cxb5 axb5 30. Ke3 f4+ 31. Kd2 Kd4 32. Be2 g5 33. Bd3 h5 34. Be2 g4 35. Bd3 h4 36. Be2 g3 37. hxg3 fxg3 38. Bf3 Be6 39. Be2 Bd5 40. Bf1 f5 41. Ke1 Ke3 0-1 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.4"] [White "Hampel, Felix"] [Black "Schruefer, Guenther"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D85"] [WhiteElo "2290"] [BlackElo "2207"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "150"] [EventDate "2019.??.??"] 1. c4 Nf6 2. Nf3 g6 3. d4 Bg7 4. Nc3 d5 5. cxd5 Nxd5 6. e4 Nxc3 7. bxc3 O-O 8. Rb1 c5 9. Be2 Nc6 10. d5 Ne5 11. Nxe5 Bxe5 12. Qd2 e6 13. f4 Bc7 14. O-O exd5 15. exd5 Ba5 {hier setzte mein Gedächtnis aus} 16. f5 Bxf5 17. Rxb7 Qf6 18. Rf3 Qe5 19. Re3 (19. Bc4 {würde der mal ursprünglich angeschauten Partie Aronian-Vachier Lagrave folgen}) 19... Qd6 20. g4 (20. Bc4) 20... Bc8 21. Rb5 $2 (21. Rh3 $1 {wäre was gewesen} h5 (21... Bxb7 22. Qh6 Rfd8 23. Qxh7+ Kf8 24. Re3 $18 {macht Schwarz keinen Spaß}) (21... Bxc3 22. Qh6 Bd4+ 23. Kg2 Qxd5+ 24. Bf3 Qxf3+ 25. Kxf3 Bxb7+ $11 {ist eine Variante auf die wohl kaum ein Mensch verfallen würde, hübsch ist sie aber alle Mal}) 22. Qh6 $1 Qe5 23. Re3 $1 Qf6 24. Rbe7 hxg4 {und hier hat Weiß Gegenspiel, zum Beispiel} 25. d6 c4 26. Rxf7 Qxf7 27. Bxc4 Qxc4 28. Qxg6+ {was kaum weiter von der Realität entfernt sein könnte}) 21... Bc7 22. Rh3 Re8 {jetzt wird es mit dem Angriff nichts mehr werden} (22... f5 {wäre noch stärker}) 23. c4 h5 24. Bb2 Qf4 $1 { hier schwante mir nichts gutes} 25. Qxf4 Bxf4 26. Kf1 {guter Rat ist teuer} ( 26. Rf3 Bxh2+ 27. Kxh2 Rxe2+ 28. Kg1 Ba6 29. Ra5 Rxb2 30. Rxa6 hxg4 {macht auch nichts her}) 26... Rxe2 $1 27. Kxe2 Bxg4+ 28. Rf3 Rb8 $2 (28... Bxh2 29. Rxc5 Bg3 $1 {hätte den Sack direkt zugemacht}) 29. h3 Bxf3+ 30. Kxf3 Bd6 31. Bf6 $1 {jetzt hingegen ist mit dem Mehrbauern nichts anzufangen} Rxb5 32. cxb5 Kf8 33. Bd8 $2 {leitet die dümmste Idee meinerseits seit längerer Zeit ein} ( 33. Ke4 {ist stumpf Remis, keine Seite kommt voran}) 33... Ke8 34. b6 $4 { ich kann mir nur starke Zeitnot und nicht vollständige Gesundheit zugute halten, mitsamt der Hoffnung so etwas in normaler Verfassung niemals zu spielen } (34. Bf6 {ist bereits grenzwertig} c4 $1 {aber vielleicht noch gangbar}) 34... axb6 35. Bxb6 Kd7 36. a4 {dieser Bauer stellt einfach gar keine Gefahr dar} g5 {die Bauern hingegen können jetzt befreit loslaufen} 37. a5 f5 38. a6 Kc8 {manche Dinge sind sehr offensichtlich, aber hier war ich schon sehr versucht aufzugeben} 39. Bd8 {frei nach Tartakower wird aber nicht aufgegeben, erst muss der eindeutige Beweis angetreten werden} g4+ 40. Kg2 Kb8 41. Bb6 f4 42. hxg4 hxg4 43. Kf2 f3 44. Ke3 Ka8 45. Kf2 c4 46. Bd4 c3 {gewinnt auch, aber eben umständlicher} (46... Bb4 {wäre der erste sehr überzeugende Beweis} 47. Be5 c3 48. d6 c2 49. d7 Be7 {und mir wären die Ideen ausgegangen}) 47. Bxc3 Ka7 48. Be1 Kxa6 49. Ke3 Kb5 50. Bf2 Kc4 51. Ke4 Kc3 52. Be1+ Kc2 53. Ke3 Kd1 54. Bh4 Bc7 55. Kf2 Kd2 56. Bg3 {ein letzter Versuch} (56. Bg5+ Kd3 57. Bh4 Ke4 {macht gar keinen Sinn mehr}) 56... Bxg3+ 57. Kxg3 Ke2 {gewinnt aber immer noch } (57... Ke3 {rückwärts gerichtete Züge sind die schwierigsten, vor allem nach so viel Zügen und Zeit} 58. d6 f2 59. d7 f1=Q 60. d8=Q Qh3#) 58. d6 f2 59. d7 f1=Q 60. d8=Q Qf3+ $4 {jetzt ist es wieder objektiv Remis wie mir die Tablebase gerne bestätigt} (60... Qh3+ 61. Kf4 Qf3+ 62. Kg5 g3 {behält die Dame aktiv und ohne weiteres Schach ist die Stellung verloren}) 61. Kh4 Qh3+ 62. Kg5 g3 63. Qe7+ {hier fehlt der Zwischenzug De3+} Kf1 64. Qf6+ Kg1 65. Qd4+ Kh2 66. Qf4 Qe6 67. Kh4 Qe1 68. Kg4 Qe2+ 69. Kh4 Qf2 70. Qe5 Qf3 71. Kg5 Kg1 72. Qe1+ Kh2 73. Qe5 Qd3 74. Kh4 Qc4+ 75. Kg5 Kg2 {hier remisiert so einiges, ich kann nicht verhehlen, doch froh zu sein nicht bis Zug 112 (62...g3 war der letzte Bauernzug) spielen zu müssen} (75... Kg2 76. Qb2+ $11) 1/2-1/2 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.5"] [White "Beduerftig, Heinrich"] [Black "Schulze, Torben"] [Result "0-1"] [ECO "B13"] [BlackElo "2266"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "79"] [EventDate "2019.??.??"] 1. d4 Nf6 2. Nf3 c5 3. e3 d5 4. Be2 cxd4 5. exd4 Nc6 6. O-O Bg4 7. c3 e6 8. Bf4 Bd6 9. Bxd6 Qxd6 10. Nbd2 O-O 11. Re1 Rab8 12. a4 Rfc8 13. Nf1 a6 14. Ng3 b5 {sehr einfach und sehr gut} 15. axb5 axb5 16. Ne5 Bxe2 17. Qxe2 b4 $15 18. Ra6 Nd7 19. Nxc6 Rxc6 20. Rxc6 Qxc6 21. Qd2 bxc3 22. bxc3 Rb3 23. Ne2 Qb5 24. Rc1 Rb2 25. Rc2 Rb1+ 26. Nc1 (26. Rc1 Qxe2 {ist ein tolles Motiv}) 26... Nf6 27. f3 h6 28. g3 Nd7 29. Kg2 Nb6 30. Qe2 Nc4 31. Nd3 Qb3 32. Kh3 Na3 33. Rb2 $2 {jetzt ist es leicht} (33. Ra2 Qxc3 34. f4 Nc4 35. Ra8+ Kh7 36. Nc5 {ist lustigerweise gar nicht so ungefährlich für Schwarz, da seine Figuren alle weit weg vom König stehen} Ra1 $17) 33... Qxc3 34. Rxb1 Nxb1 35. Nf4 Nd2 36. Qb5 Nxf3 37. Kg2 Ng5 38. h4 Qf3+ 39. Kh2 Qf2+ 40. Kh1 0-1 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.6"] [White "Virag, Attila Aba"] [Black "Zschischang, Marine"] [Result "1-0"] [ECO "C02"] [WhiteElo "2279"] [BlackElo "2092"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "53"] [EventDate "2019.??.??"] 1. e4 e6 2. d4 d5 3. e5 c5 4. c3 Nc6 5. Nf3 Qb6 6. Be2 cxd4 7. cxd4 Nh6 8. Bxh6 Qxb2 9. Nbd2 gxh6 10. O-O Nxd4 11. Rb1 Nxe2+ 12. Qxe2 Qa3 13. Qb5+ Kd8 14. Nd4 Qa6 15. Qb3 {der König kann nicht weg, unangenehm ist es auf jeden Fall für Schwarz, aber nach...} b6 $4 {...kommt der Schaden sofort} (15... Bd7 { sofortige Entwicklung war vorzuziehen} 16. Qxb7 $2 Qxb7 17. Rxb7 {würde ein Ende des Angriffs bedeuten}) 16. Qf3 $1 Ke8 17. Nb5 $1 {jetzt kann man die Stellung nicht mehr zusammenhalten} Qb7 18. Rfc1 Bc5 19. Rxc5 $1 {und aus} Qe7 (19... bxc5 20. Nd6+ $18) 20. Rc3 Kd8 21. Nc4 Rg8 22. Ncd6 Rg7 23. Nxa7 Bd7 24. Rxb6 Be8 25. Nb7+ Kd7 26. Rd6+ Qxd6 27. exd6 1-0 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.7"] [White "Zschischang, Gunnar"] [Black "Voege, Tobias"] [Result "0-1"] [ECO "A47"] [WhiteElo "2094"] [BlackElo "2310"] [Annotator "Vöge,Tobias"] [PlyCount "124"] [EventDate "2019.??.??"] 1. d4 e6 2. Nf3 {Bisher kaum von meinem Gegner gespielt, eventuell um einer Vorbereitung aus dem Weg zu gehen.} Nf6 3. Bf4 b6 4. e3 Bb7 5. Nbd2 Be7 6. Bd3 (6. h3 {wäre die Hauptvariante, um den schwarzfeldrigen Läufer zu behalten, was durchaus im Sinne des weißen sein sollte.}) 6... Nh5 7. Bg3 d6 8. Qe2 c5 9. c3 Nd7 10. h3 $2 {Bisher musste ich immer mit einer sich öffnenden h-Linie und Druck am Königsflügel rechnen, weshalb ich noch nicht auf g3 genommen hatte. Jetzt ergibt sich die Möglichkeit, Weiß vom Zentrum weg schlagen zu lassen und e4 zu erschweren.} Nxg3 11. fxg3 e5 $2 {Strategisch schlicht nicht gut. Weiß kann tauschen und mein Läuferpaar kommt nicht zur Geltung.} (11... a6 12. a4 d5 {wäre z.B. eine Alternative. Schwarz sollte jetzt langfristig auf g3 spielen und der Le7 hat eine Zukunft.}) 12. O-O O-O 13. g4 Qc7 14. dxe5 d5 15. e4 c4 16. Bc2 Nxe5 17. Nxe5 Qxe5 18. Rf5 $2 { Der Turm kann mit g6 leicht wieder vertrieben werden und die schwarze Dame wollte ohnehin von e5 weg.} (18. Nf3 {wäre besser, auch wenn Schwarz hier ebenfalls angenehm steht.}) 18... Qe6 19. e5 Rae8 20. Re1 g6 21. Rf3 {[%csl Gd5]} f6 $2 {Ich hatte Tf3 nicht erwartet, da es mir unlogisch erschien, den Turm in die Fernwirkung des Läufers zu stellen und das Feld des Springers zu blockieren. Auf f1 hätte der Turm allerdings die richtige Reaktion an dieser Stelle auf f7-f6 verhindert.} (21... Bc5+ 22. Kh1 d4 23. cxd4 Bxd4 $17) (21... d4 $6 22. cxd4 {und Weiß kann mit gewisser Kompensation die Qualität opfern.} ) 22. exf6 $1 Bc5+ 23. Kf1 {Die Pointe von Tf3. Weiß tauscht ein paar Schwerfiguren und ist seine Schwäche von e5 los.} Rxf6 24. Rxf6 Qxf6+ 25. Qf3 Rf8 26. Qxf6 Rxf6+ 27. Nf3 {Schwarz steht aufgrund des Läuferpaares sicherlich immer noch ein bisschen angenehmen, allerdings ist die Stellung wieder weit von einem Sieg entfernt.} d4 28. Be4 Ba6 29. Bd5+ Kf8 30. Re6 Rxe6 31. Bxe6 dxc3 (31... d3 $2 {Der gedeckte Freibauer ist maximal auf den ersten Blick eine Stärke, da er leicht aufgehalten werden kann und Weiß mit dem Hebel b2-b3 eine gute Möglichkeit hat, die Situation am Damenflügel zu klären und eine Schwäche auf d3 oder c4 zu provozieren.}) 32. bxc3 b5 33. Ke2 Bb7 34. g5 Be4 35. Ne5 {Ein Zeitnotzug. Da ich auch nicht mehr sehr viel Zeitvorsprung hatte und in dieser Stellung sehr viele Möglichkeiten gegeben sind, fand ich leider nicht die strengste Fortsetzung.} Bd6 36. Nf3 Bb1 $2 { Ich hatte mir erhofft, einen Bauern zu gewinnen, allerdings offenbaren sich meine Damenflügelbauern ebenfalls als leicht angreifbar.} (36... b4 $3 { Obwohl alle weißen Figuren einfach in Richtung Damenflügel gebracht werden können, kann der gebildete Freibauer durch Unterstützung der Läufer eine Figur einfordern.} 37. cxb4 c3 38. Bb3 c2 $19) 37. Nd4 a6 38. Bc8 b4 39. Bxa6 bxc3 40. Bxc4 c2 41. Nb3 {Die kurze Zeitnot ist überwunden und beide Spieler können wieder rechnen. Als ich ein paar Züge zuvor in diese Stellung gerechnet hatte, gedachte ich, hier einfach den weißen König mit Lf4 abzuschneiden und langsam aber sicher meinen eigenen König zu verbessern, eventuell um den a-Bauern abzuholen. Mit ein bisschen Rechenmöglichkeit entpuppte sich diese Einschätzung als absolut falsch, da mein König natürlich keinen Weg zum Randbauern hat und ich auf diese Weise keine Fortschritte machen konnte.} Bxa2 {war die Alternative, die ich zwar auch als Remis abhakte, allerdings in der Hoffnung, vielleicht in der Zeit, in der sich mein Gegner den Freibauern abholt meine eigene Majestät zu aktivieren und am Königsflügel auf die Dörfer zu gehen.} 42. Kd2 Bb1 43. Bd3 $2 {Hatte ich nicht gesehen und in der Partie als Feinheit identifiziert.} Bf4+ (43... Bb4+ 44. Kc1 (44. Ke3 {und Schwarz behält Freibauer und Siegchancen.}) 44... Ba3+ 45. Kd2 c1=Q+ 46. Nxc1 Bxc1+ $19) 44. Kc3 Bxg5 45. Bxc2 Bf6+ 46. Kd2 Ba2 { Auch wenn es absolut hoffnungslos schien, wollte ich diese Stellung noch auf Gewinn spielen oder zumindest solange kneten, bis mein Gegner einen der vielen einfachen Remiswege aufzeigte oder Felix mit seiner Partie fertig wäre und wir alle zum gemeinsamen Essen hätten gehen können.} 47. Ke3 Ke7 48. Nd4 { Lässt den Gefangenen entkommen, was mich immerhin ein wenig freute.} Bc4 49. Be4 Bg5+ 50. Kf2 Kd6 51. Nf3 Bd8 52. Ke3 Bf7 {Nach der Partie hörte ich, dass einer der Gegner mein Weiterspielen dieser remisen Stellung als unsportlich bezeichnet hatte. Ich möchte keine lange Abhandlung zum Thema Sportsgeist usw. anfügen, da solche Unfair-Aussagen häufig unüberlegt und schnell passieren, aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich die Partie größtenteils blitzte, während mein Gegner häufig verhältnismäßig lange überlegte. Meine Absicht war nicht, meinen Gegner nicht nach Hause fahren zu lassen, ihm zu unterstellen, dieses Endspiel nicht Remis zu halten oder ihn gar auf Zeit zu ziehen (wir beide hatten noch mehr als genug). Diese Stellung sollte meinem Bauchgefühl nach nur durch ein baldiges triviales Remis (falscher Läufer für den Randbauern/zwei Läufer gegen einen Läufer oder Ähnliches) entschieden werden.} 53. Kf4 h6 54. h4 Ke6 55. g4 {Etwa hier kam ein Remisangebot, welches ich aus genannten Gründen ablehnte.} Bc7+ 56. Ke3 Bg3 57. Nd4+ Kf6 58. h5 gxh5 59. gxh5 (59. Nf5) 59... Kg5 60. Nf5 (60. Bg6) 60... Bf4+ 61. Kf3 (61. Kf2) 61... Bxh5+ 62. Kg2 Bg6 {An dieser Stelle gab mein Gegner auf, weil er keine Lust mehr hatte und nach Hause wollte.} (62... Bg6 63. Nd6 Bh5 (63... Bxd6 64. Bxg6 Kxg6 65. Kh1 {und falscher Läufer reicht nicht zum Gewinn}) 64. Nf5 {wäre eines der trivialen Remis}) 0-1 [Event "OLNW 1920 HSK Lister Turm - SK Lehrte"] [Site "?"] [Date "2019.12.08"] [Round "4.8"] [White "Wolter, Jens"] [Black "Kohlmann, Arndt"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "B52"] [WhiteElo "2129"] [BlackElo "2025"] [Annotator "Hampel,Felix"] [PlyCount "71"] [EventDate "2019.??.??"] 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. Bb5+ Bd7 4. Bxd7+ Qxd7 5. O-O Nc6 6. c3 Nf6 7. d4 e6 8. d5 exd5 9. exd5 {sieht gut aus für Weiß} Ne7 10. c4 (10. Re1 g6 11. c4 Bg7 12. Qe2 { hätte die schwarze Rochade doch erheblich erschwert} b5 $5 {wäre aber auch nicht so klar}) 10... Ng6 11. Nc3 Be7 12. Re1 O-O 13. b3 Rfe8 14. Qc2 a6 15. a4 b6 16. h3 Bf8 17. Bg5 Be7 {es ist schwierig etwas mit dem optischen Vorteil anzufangen} 18. Qd3 Nh5 19. Bxe7 Rxe7 20. Rxe7 Nxe7 21. Ng5 Ng6 22. Re1 h6 23. Nf3 Nhf4 24. Qe4 Nh5 25. Qg4 Qxg4 26. hxg4 Nf6 27. Ne4 Nxe4 28. Rxe4 Kf8 29. g3 Re8 30. Nd2 Rxe4 31. Nxe4 Ke7 32. f4 Nf8 33. Kf2 Nd7 34. Kf3 a5 35. Nc3 Nb8 36. Nd1 1/2-1/2
©️ für den PGN Viewer Chessbase GmbH

Neuen Kommentar hinzufügen