Kampf gegen den Schlossherren der Bundesliga

Schachspieler auf dem Weg zu einem Schloss
Bildunterschrift Hauptbild
Die Mannschaft auf dem Weg ins Schloss

Aus Dresden berichten diesmal gleich drei Autoren: David Höffer, Dr. Torben Schulze und Felix Hampel.

Die Vielfalt der Spielorte für Schachturniere und Mannschaftskämpfe ist groß. Und auch wenn sich das Geschehen letztlich auf den 64 Feldern abspielt, egal wo die Bretter stehen (Hauptsache, es ist ruhig), sorgt der Ort, an dem gespielt wird, doch für ein Grundgefühl bei den Spielern. Schon in Solingen hatten wir im Kunstmuseum eine sehr inspirierende Location, doch in Dresden wurde noch einer draufgesetzt: Unser Reisepartner empfing uns im Lingnerschloss über dem Nordufer der Elbe, was neben einem großzügigen Spielsaal auch einen wunderschönen Ausblick über Elbe und Dresden bietet. Leider ist der Betreiber des Schlosses insolvent (an vielen Stellen ist auch sichtbar, dass Reparaturen und Renovierungen notwendig wären), so dass die Dresdner nicht wissen, ob auch weiterhin ihre Heimspiele hier ausgetragen werden können. Für dieses Mal aber fühlten wir uns sowohl durch das Schloss als auch durch das umfangreiche, vegetarier- (wenn auch nicht veganer-) freundliche, sehr leckere und offensichtlich von kundigen Händen zubereitete Catering sehr willkommen.

Catering
Catering auf Bundesliga-Niveau

Und auch die Teams, die an die Bretter gingen, standen den äußeren Gegebenheiten in nichts nach: Neben dem Gastgeber und seinem wie üblich nicht favorisierten Hannoveraner Reisepartner fanden sich der starke Aufsteiger SC Ötigheim und Serienmeister OSG Baden-Baden in Dresden ein. Ein Match gegen Letztere ist wohl für jedes Team einer der absoluten Höhepunkte des gesamten Mannschaftsbetriebs, denn selbst wenn sie mit einer so „schlechten“ Aufstellung antreten wie an diesem Wochenende (mit der Nummer 7 an Brett 1), saßen uns doch ausschließlich Spieler über 2600 gegenüber, alle außer dem deutschen Nationalspieler Alexander Donchenko hatten auch irgendwann mal über 2700. Dieses Match stand für uns aber erst am Sonntag an, am Samstag hatten wir es mit den Ötigheimern zu tun, die ebenfalls mit lauter Profis und GMs antraten, wenn auch jeweils ca. 100 Elo-Punkte leichter. Für uns reicht auch das allemal, auch wenn doch einiges möglich war, wie der Blick über die Bretter zeigt: 

[Es spricht David:]

Ich gewann in der Eröffnung einen Bauern, wofür Weiß zwischen verschiedenen Kompensation versprechenden Varianten wählen konnte: 

Cornette - Hoeffer 1

 

Beide Spieler kamen zu dem Schluss, dass keine davon mehr als Kompensation sein würde, auch wenn einiges durchaus Chancen versprach, insbesondere 13.Sxe4 Txe4 14.Lc2 nebst Sg5 und möglicher Schwächung der schwarzen Felder. Alternativ gab es auch mittels 13.d5 Sxd2 14.dxc6 Sxf3+ 15.Dxf3 Lxc6 (bxc6!?) 16.Lxc6 bxc6 17.Lxa7 Txa7 18.Dxc6 noch ein Endspiel mit weißem Druck, für das sich Matthieu Cornette letztlich entschied (man beachte auch die rasend schnelle Eliminierung aller acht Leichtfiguren in nur 9 Halbzügen!). Allerdings stellte er nach der Abwicklung fest, dass es sich keineswegs um ein materiell ausgeglichenes Endspiel mit weißem Druck, sondern um ein Minusbauernendspiel mit weißem Druck handelte. Dass ein fast 2600er sich bei einer Abwicklung in der Bauernanzahl vertut, kommt selten genug vor, ein solches Geschenk sollte man annehmen. Leider schätzte ich meine Stellung zu aussichtsreich ein, ließ einige mögliche Zugwiederholungen und den Übergang in ein angenehmes Turmendspiel (ohne Mehrbauer) aus und verließ mich schließlich gegen den gefährlichen Aufmarsch des weißen h-Bauern auf eine Ressource, die ein entscheidendes Loch hatte, das meinem Gegner ein hübsches Matt ermöglichte:

 

Cornette - Hoeffer 2

 

Nach 28.h6! fiel ich aus allen Wolken (ich rechnete mit einem Remis nach Tausch auf d8 und g6 und anschließendem Pendeln des weißen Turms zwischen d3 und a3) und konnte mich nur noch der (beim Abendessen von Tobi und Torben noch einer tieferen Analyse unterzogenen) Frage widmen, welches schöne Matt ich zulasse: Annahme des Damenopfers mit Matt auf e8 oder doch lieber 28…Df8 29.Te8 und Matt auf g7. Angesichts des Vornamens meines Gegners, der schon mit „Matt“ beginnt, hätte ich vielleicht gewarnt sein sollen… Ein weggeworfener halber Punkt zu Beginn also. 

Das Remis holte dann aber Tobi, als er gerade dachte, auf Verlust zu stehen: 

 

Grigoriants - Voege

 

Weiß hat einige gefährliche Angriffsmöglichkeiten für den geopferten Bauern, sowohl fxg6 als auch f6 sind brauchbare Fortsetzungen. Sergey Grigoriants entschied sich aber für 19.Sxd5!? (das auch in den vorangegangenen Zügen ständig hatte berechnet werden müssen), wonach Tobi in der Vorausberechnung gedacht hatte, nach 19…Lc6! (mit Angriff auf beide weißen Leichtfiguren) 20.Sxe7 Dxd4+ auf Gewinn zu stehen, dann während der Abwicklung annahm, dass er nach 21.Kh1 Dc4 22.Df2 auf Verlust stünde. Aufgrund von Grigoriants‘ Remisgebot mit Kh1 musste er diese Annahme infrage stellen, die Lösung (22…exf5! bringt Schwarz sogar in Vorteil, andere Züge funktionieren aber auch, sogar Kxe7) kostete ihn aber viel Zeit, die nun fehlte, um alle anderen weißen Optionen (z.B. 22.Tf4 oder Td3) zu durchdringen.

Markus hatte gegen einen weiteren französischen Nationalspieler, Maxime Lagarde (nicht zu verwechseln mit Maxime Vachier-Lagrave, der für Baden-Baden leider nicht zum Einsatz kam), eine sehr reichhaltige Stellung auf dem Brett: 

 

Lagarde - Lammers

 

An dieser Stelle spielte er das naheliegende 17…Tf7, um erstmal die Türme zu verdoppeln, bevor er mittels g5 zu schärferen Mitteln griff. Es gibt einige interessante Alternativen, etwas ruhiger und objektiv vielleicht am stärksten ist 17…Tac8, doch auch die direkte Konfrontation mittels g5 oder e5 ist voll spielbar und sorgt zum Teil für faszinierende Varianten: 

17…e5!? 18.dxe5 g5!? mit der forcierten Folge 19.exf6 gxf4 20.fxe7 fxg3 (opfert den Turm mit Schach!) 21.exf8D+ Txf8 

 

Lagarde - Lammers 2

 

Stockfish bewertet das mit der üblichen Abgeklärtheit als ausgeglichen, wobei Weiß entweder mittels 22.fxg3 Txf3 23.Lg2 Txg3 ein wenig Material zurückgeben kann, danach aber immer noch sehr genau spielen muss, um die schwarze Initiative zu neutralisieren, oder die am Brett doch sehr unwahrscheinliche Idee 22.Tc4!? auspacken könnte, wonach die schwarze Initiative mittels …gxf2+ 23.Kg2 De6! Ebenfalls fortgesetzt werden kann. 

Auch nach der Partiefortsetzung 17…Tf7 (erstes Diagramm) blieb es spannend, denn der Großmeister fand ein interessantes Qualitätsopfer mit 18.Ta4 Taf8 19.dxc5 Lxc5 20.Txb4! Lxb4 21.Tc6 Dd8 22.Txe6, für das er noch einen Bauern dazu bekam. Die Stellung wäre danach noch im Gleichgewicht, doch nun entschied sich Markus für 22…g5, was an dieser Stelle nicht mehr gut war. Nach 23.hxg5 fxg5 wurde auch der zweite weiße Turm mittels 24.Txe4! angeboten, diesen kann man schon nicht mehr schlagen, die einzige einigermaßen spielbare Fortsetzung wäre …gxf4, nach Markus‘ …Txf4 war es hingegen schnell vorbei. 

Einen kuriosen Start konnte man an dem Brett von Dennes und mir (Felix) beobachten. Mit unterschiedlichen Zugfolgen landeten wir nach jeweils acht gespielten Zügen in der folgenden identischen Stellung:

 

Dennes und Felix parallel

 

Allerdings hat Schach das Potential aus auf den ersten Blick unscheinbaren Stellungen Feuerwerke zu zünden – manchmal jedenfalls. Bei Dennes nahm die Partie eine eher unerwartete Wendung der Ereignisse und endete in Chaos. Bei mir hingegen blieb es eher überschaubar spannend. Vielleicht lag es daran, dass ich nicht mehr bei Dennes abschauen konnte... Bevor es an die Details geht, hier die Stellung in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung hin zu einem Handgemenge:

 

Dennes und Felix parallel 2
Ich habe gerade rochiert, während Dennes nach dem Einschlag 19...Lxe4?!? davon nur träumen kann

 

Zu meiner Partie muss leider auch nicht mehr viel gesagt werden. Nach dem Start sicherte sich Schwarz mehr Raum, dafür konnte ich strukturell Vorteile erzielen in Form eines nicht sonderlich gut angreifbaren Isolanis. Man würde wohl sagen, dass es im Großen und Ganzen dynamisches Gleichgewicht wäre – oder in der Sprache des Rechners 0.00. Ein Blick auf etwas hilfreichere Metriken bietet hier Leela mit zwar ebenfalls nahezu 0.00, jedoch einer Remiswahrscheinlichkeit von nur knapp über 50%. Beide Seiten haben ihre Chancen, jedoch ruinierte ich sehr zügig die Partie, in dem ich den folgenden Einschlag zuließ:

 

Hampel - Laurent-Paoli

 

Mittels 22...Sxf2! eroberte mein Gegner taktisch einen Bauern, denn nach 23.Kxf2 Ld6! gibt es keinen guten Weg, die Figur festzuhalten, da es dann dem weißen König an den Kragen geht. Zum Beispiel 24.Sd3 Lxg3+ und jetzt statt 25.hxg3 Dxe3+ mit fallendenem Le2 noch trickreich 25.Kf1 mit der Idee 25...Dxe3 26. Lf3 und es hängen sowohl der Sf6, als auch der Lg3 (wobei das Stockfish auch nicht beeindruckt und selbst mit der Minusfigur der Angriff überlegen ist). Allerdings ruiniert 25...Se4! jegliche Tricks, denn nach 26.hxg3 Sxg3+ 27.Ke1 Dxe3 geht der Le2 mal wieder verloren. Sinnvollere Gegenwehr wäre noch möglich gewesen (eine Idee wäre 24.Tc1 gewesen, mit der Absicht nach dem Figurenrückgewinn und Generalabtausch auf e5 Gegenspiel über c7 zu erhalten), aber ich lieferte ein weiteres Mal den Nachweis für die Beobachtung, dass nach einem Fehler gerne der nächste folgt und beendete die Partie mit dem nachfolgenden Patzer 24.e4, was dank des Zwischenzuges …h4 keineswegs ein Endspiel mit Minusbauer und eventuellen Chancen herbeiführt, sondern darin sofort Haus und Hof verliert.

Für den Menschen ist auch mit eingehender Analyse ein Verständnis des Handgemenges bei Dennes schwierig. Eine nachfolgende Besprechung der Partie zeigte viele Möglichkeiten, aber Klarheit kann in unzureichender Qualität nur die Maschine bringen. Aber wie Gelfand einst schon (hier etwas paraphrasiert) sagte: man spielt Schach gegen Menschen und daher ist das mehr von akademischen Interesse.

Ein tieferes Einsteigen bietet sich an, aber zumindest ein grober Versuch die wichtigsten Wendepunkte anzusprechen soll hier nicht fehlen:

[Event "BL 2324 HSK Lister Turm - SC Ötigheim"] [Site "?"] [Date "2024.02.03"] [Round "7.2"] [White "Abel, Dennes"] [Black "Motylev, Alexander"] [Result "0-1"] [ECO "A17"] [WhiteElo "2422"] [BlackElo "2615"] [Annotator "Hampel,Felix"] [SetUp "1"] [FEN "r2qkb1r/1b1n1ppp/pp3n2/2pp4/8/1P2PN2/PB1PNPPP/2RQKB1R w Kkq - 0 10"] [PlyCount "68"] [EventDate "2024.??.??"] 10. d4 $6 {Das lässt die überraschende, aber starke Antwort zu} (10. Ng3) ( 10. g3) 10... c4 $1 {Der ging dem Schwarzen noch flott von der Hand} 11. bxc4 dxc4 12. Rxc4 {Weiß muss anbeißen, wenn er nicht strategisch angesichts der Bauernmajorität am Damenflügel erledigt sein will} b5 13. Rc2 Be4 14. Rc1 Bb4+ 15. Nd2 O-O 16. a3 Ba5 17. Ng3 (17. Nf4 {Auf diese Weise den g2 zu überdecken, um möglichst ohne weitere Schwächung zur Rochade zu kommen, war objektiv vorzuziehen. Allerdings ist das alles andere als klar (man denke nur an ...g5 und noch eine Handvoll weitere Spielideen)} Re8 18. Be2 Nd5 19. Nxd5 Bxd5 20. O-O Bxd2 21. Qxd2 Qg5 $13) 17... Re8 18. f3 $2 {Das verliert in der Theorie - wenn man lange genug wie Stockfish spielt} (18. Bc3 {Auch das ist immer noch schwierig für Weiß. Angreifen ist oftmals leichter als Verteidigen }) 18... Bg6 19. e4 Bxe4 $6 {Das Opfer wäre gar nicht nötig gewesen und sieht Weiß wieder in der Vorhand laut den elektronischen Overlords. Aber es sieht beeindruckend aus und gibt uns den ganzen Rest der Partie!} (19... Nd5 { [%csl Rd2][%cal Gd5e3,Gd8g5] Hätte sehr schlecht zu beantwortenden Fragen gestellt} 20. Bd3 (20. h4 {deckt man g5, öffnet sich ein anderes Loch} Qb8) 20... Qg5 21. Qe2 Nf4 22. Qf1 Ne5 {Eine Variante für die Galerie} 23. dxe5 Rad8) 20. fxe4 {Zu beachten ist hier für die folgenden Abenteuer vor allem die praktische Komponente insbesondere durch die ca. 20 Minuten, die beiden hier noch verblieben war für ebenso viele Züge.} Nxe4 21. Ngxe4 Qh4+ 22. Ke2 Nf6 23. g3 Qh6 24. Bg2 Ng4 25. Nf1 {Das verdirbt noch nichts} (25. Bf3 { Natürlich, wieso auch nicht die schwarze Dame so hereinlassen?} Qe3+ 26. Kf1 { Und bei näherer Betrachtung hat Schwarz nichts, ob man es glauben mag oder nicht} Bxd2 (26... f5 27. Qb3+ Kh8 28. Bxg4) 27. Bxg4 Bxc1 28. Nf6+) 25... f5 26. h3 Nf6 27. Kf2 (27. Qb3+ Kh8 28. Qe3 {Das wäre der Weg gewesen. Material zum Zurückgeben hat Weiß noch genug, aber es erfordert Überwindung ausgerechnet die Dame in die e-Linie zu stellen} Qg6 (28... Nxe4 29. Qxh6 gxh6 30. Bxe4) 29. Nxf6 $1 Rxe3+ 30. Nxe3 {und zu allem Überfluss hängt auch noch der Turm auf a8, womit das weiße materielle Übergewicht entscheidend ist}) 27... fxe4 28. Ne3 (28. Kg1 {mit der krummen Idee Th2 zur Kontrolle von e2 und zur Entwicklung hätte dringend benötigte Königssicherheit gebracht} e3 29. Bxa8 e2 30. Qb3+ Kh8 31. Bf3 {behält Weiß immer noch seine Mehrfigur}) 28... Rf8 29. Ke2 $2 {Danach ist es mit Gewinnstellungen endgültig vorbei. Tatsächlich kippt die Bwertung gleich um 180 Grad, wenn man mit Schwarz...} ( 29. Qb3+ {Schach sagt man immer gerne, aber es deckt vor allem den Se3 und ermöglicht dem König die Flucht weg von der Brettmitte} Kh8 30. Kg1 Bd2 31. Nf5 {Den muss man aber definitiv noch gesehen haben} Qg5 32. Rf1) 29... Nh5 30. Qb3+ Kh8 31. Nf1 Rae8 (31... Qg6 {[%cal Gh5f4] ...diesen Zug findet. Wobei auch die Partiefortsetzung den Vorteil festhält, da man noch eine weitere Chance dazu haben wird}) 32. Qe3 Rxf1 $6 {Danach sind wir wieder bei Chaos mit unklarem Ausgang} (32... Qg6 {Mit dem König in der Mitte gibt es gegen die versammelte schwarze Armee keine guten Argumente. Die Drohungen Sf4 und Tf3 sollten die Partie entscheiden - wobei das bei unter einer Minute für mehr als eine Handvoll Züge alles andere als geklärt ist.}) 33. Qxh6 Nxg3+ 34. Ke3 Nf5+ 35. Ke2 Ng3+ 36. Ke3 {Remis?} Rxc1 {Nein!} 37. Rxc1 {Mit wenig Zeit sicherlich die sinnvollste Möglichkeit} (37. Qg5 Rc2 38. Qxg3 Bd2+ 39. Ke2 Rxb2 (39... Bf4+ $4 {so nicht} 40. Kd1 {und Schwarz gewinnt die Dame zurück, verbleibt aber mit einer Figur weniger}) 40. Qg4 {Führt zum berühmten 0.00, wobei das keineswegs klar ist} Bc3+ (40... Bh6+ 41. Ke1 Rb1+) 41. Kd1 (41. Ke3) 41... e3 42. Bf3 e2+ 43. Bxe2 Rd2+ 44. Kc1 Rdxe2 {Wenn beide Seiten noch spielen wollten}) (37. Qxa6 {Das habe ich sogar noch in der Analyse gesehen, stellt die Dame aber zu sehr ins Abseits:} Rc2 38. Qxa5 (38. Qxb5 Bd2+ 39. Kf2 Bf4+ 40. Ke1 Rb8) 38... Nf5+ (38... Rxb2 39. Rh2 {Aus auf den ersten Blick schwer nachvollziehbaren Gründen hat Schwarz hier tatsächlich keinen Gewinn}) 39. Kf4 Rf2+ 40. Kg4 (40. Kg5 h6+ {macht es nur noch schlimmer}) 40... Ne3+ 41. Kh4 Rxg2 {und das Matt lässt sich nur noch kurzfristig unter hohem Materialverlust abwehren}) 37... Nf5+ {Mit 35 Sekunden nichts, was man unerwartet sehen will} (37... gxh6 {leider war das der erwartete Zug von Dennes } 38. d5+ Kg8 39. Rc6 {und Weiß hat genügend Gegenspiel}) 38. Kf4 $2 { Die falsche Richtung, wonach die Partie am Ende doch noch verloren geht...} ( 38. Ke2 Nxh6 39. Rc6 {Schwarz hat die Struktur erhalten, aber ist trotzdem nicht in der Lage, den e-Bauern durchzubringen. Das zu glauben, muss man aber auch erstmal leisten} Nf5 40. Rxa6 $1 Bd8 41. d5 {[%cal Ga6e6]}) 38... Nxh6 39. Rc2 e3 40. Re2 (40. Bf3 {War die letzte Chance, obwohl Schwarz sich nach dem korrekten} Bd8 {[%cal Gg7g5] auch hier durchsetzen sollte}) 40... Bc7+ $1 { Schwarz findet den entscheidenden Zug auch noch mit einer Minute auf der Uhr} 41. Kg5 (41. Kf3 Nf5 {hier wird der e-Bauer Material kosten}) 41... Rf8 { Mit drei Figuren knüpft Schwarz ein Mattnetz} 42. Be4 Bd8+ 43. Kh5 Rf4 { Schade, dass am Ende eine Niederlage zu Buche stand, aber es war eine äußerst spannende Partie, die für alle Zuschauer viel zu bieten hatte!} 0-1
©️ für den PGN Viewer Chessbase GmbH

Manche gehen es ruhiger an, andere wollen es gleich in der Eröffnung wissen. So auch Sreyas, der mit einem frühzeitigen (vorübergehendem) Bauernopfer die Partie ins Ungleichgewicht brachte. Der Großmeister bewies aber zuerst besseres Theoriewissen, nur um dann den Beweis dafür zu erbringen, dass Großmeister keine Maschinen sind. Die Stellung bot sicherlich Chancen für beide Seiten, aber leider reichte bereits eine einzige Fehlentscheidung aus, um keine zweite Chance mehr zu bekommen:

 

Payyappat - Georgiev

 

Sreyas hatte hier schon zuvor etwas ungenau gespielt, offensichtlich mit der Absicht, hier 23.Dxc6 zu spielen. Es ist mir nicht bekannt, was der weiße Plan war, aber der Tausch der c-Bauern war ein ganz schlechter Deal, nach welchem die schwarzen Trümpfe scheinen konnten, während Weiß mit gar nichts da stand. Weiterspielen ließ sich noch mit 23.b3 oder wenn man es lieber verrückter haben will mit 23.f5.

Schade, aber doch eine grundsätzlich geeignete Herangehensweise in der Eröffnung!

 

Am Spitzenbrett bekam es Jakob mit Nijat Abasov zu tun, der im letzten Jahr durch seine sensationelle WorldCup - Performance (mit Siegen gegen u.a. Giri und Vidit!) einiges an Popularität sowie einen Platz im Kandidatenturnier des aktuellen WM-Zyklus gewonnen hatte. Also ein ziemlich heftiger Brocken... andererseits gibt es kaum einen besseren Moment, gegen so ein Spitzenkaliber zu spielen. Da die neuen und unverbrauchten Ideen ja auf die Entkorkung bei eben jenem Kandidatenturnier warten, ist es psychisch nicht ganz einfach zu entscheiden, was man in den Partien zuvor eigentlich spielen soll...

Und von uns motivatorisch angestachelt ("kriegst du Abasovs Spot im Kandidatenturnier, wenn du ihn schlägst?") fing Jakob an, den Super-GM sukzessive zu überspielen!

Abasov - Pfreundt 1
Stellung nach 12...Ld7

 

Der im World Cup durch absolut stellare Eröffnungsvorbereitung glänzende Aserbaidschaner hätte hier mit 13.f4 Sg6 14.Sf5 weiter munter nach vorne spielen können - auf f5 schlagen verbietet sich nun, da der Sg6 etwas ins Abseits gerät. In der Partie folgte direkt 13.Sf5?!, wonach 13...Lxf5 möglich ist. Ein paar Züge später...

 

Abasov - Pfreundt 2

 

bewies Jakob hier mit 19...d5! ausgezeichnetes Stellungsgefühl. Nach Ld6 und Se-d7 kann Schwarz das weiße Läuferpaar halbieren, wonach Schwarz mit gewissem Vorteil verbleibt. Doch in der Partie verpasste Jakob den richtigen Moment. Abasov konnte mit Se2-f4 den Tausch der Läufer verhindern und weiter am Königsflügel Druck machen. Im entstehenden Handgemenge setzte sich schließlich der nervenstarke Aseri durch. 

Den letzten halben Ehrenpunkt steuerte schlussendlich Torben [ab hier aus Torbens Perspektive] gegen den etwa gleichaltrigen GM Oleksiyenko bei. Dieser ist indes nicht nur Schachgroßmeister, sondern auch Doktor der Mathematik (wir plauschten vorweg ein wenig akademisch), wodurch er sich in meiner Ehrerbietung nach ganz oben schraubte.

Den in diesem Mannschaftskampf debütierenden Ukrainer hatte ich in meiner Vorbereitung vorab allerdings keine Sekunde auf dem Zettel gehabt. Nach einem kleinen Ausflug in Offbeatige Gefilde fand sich das Doppeldoktorduell in folgender Stellung wieder:

 

Dr. Schulze - Dr. Oleksiyenko 1
Stellung nach 14.Dc2

 

Bei einem recht statischen Blick auf die Stellung könnte man den weißen Steinen den Vorzug geben. Das „bangievistische“ Damenflügelkonstrukt a5-Sc4 vs. a6-b7-c5 ist strategisch relativ günstig für den Anziehenden, so dass ich hier über diesen langfristigen Trumpf doch recht dankbar war. Indes steht Schwarz ein wenig besser, da seine Figuren leichter wirksam werden können. Konkret ist z.B. die Zukunft des Lc1 nach 14...Sd5! unklar, und nach beispielsweise 15.Sg3 f5!? 16.De2 Tf6 17.Ld2 (17.Lg5 Tg6 18.Lxe7 Sf4!) Tg6 hätte Schwarz zwar eine noch etwas hässlichere Struktur als vorher, aber dafür auch noch mehr Dynamik im Gepäck, und objektiv die leicht angenehmere Stellung.

Mein Gegner spielte das unternehmungslustige 14...Sg4!?, mit dem ich vorrangig gerechnet hatte. Dem Lc1 wird die Entwicklung gegönnt, dafür kriegt Schwarz seine Bauern flott, und nach 15.Lf4 e5 16.Lg3 f5 musste ich mir quasi einmal in die Hand beißen, damit ich nicht auf das „automatische“ 17.f4?! verfalle (17...g5!). Stattdessen spielte ich das stärkere 17.f3, und in den folgenden Zügen versuchte Schwarz seine Königsflügellawine ins Rollen zu bringen, ohne einen Felderkomplex einzustellen. Der Klimax zeigte sich knapp 10 Züge später:

 

Dr. Schulze - Dr. Oleksiyenko 2
Stellung nach 25.Sb3

 

Weiß hatte ein paar Züge vorher den doch sehr krummen Zug 23.Te3?! ausgepackt, um Sc1-b3 zu ermöglichen (man erinnere sich an die strukturelle Anmerkung weiter oben). Schwarz könnte nun das globalgalaktisch wirksame 25...Dd5! spielen, und nach 26.Td1 h5!? 27.Te-e1 Sf4 28.Sb6 Df7 ist die Drohung g5-g4 so wuchtig, dass Weiß keine Zeit bekommt, den c5 einzusacken (und stattdessen z.B. 29.Le3=+ mit Verhaftung des Sf4 spielen sollte). Durch die leicht anfällige Struktur von Schwarz bliebe die Partie spannend, aber Schwarz definitiv mit Initiative am Drücker.

Mit Blick auf meine Bedenkzeit (3 ½  gegen knapp 20 Minuten – huiuiui!) schien mein Gegner der Meinung zu sein, dass die Zeit für Subtilitäten vorbei wäre, und er mein zeitnotgebeuteltes Ich jetzt direkt vom Brett wischen könne. Doch nach 25...g4?! 26.fxg4 f4 war ihm 27.Th3! +/- entgangen (was mich aber wieder 1.5 Minuten kostete). Die Funktion des Th3 ist weniger, mal zwischendurch versteckt Matt auf h7 zu drohen, sondern viel eher, den Einfall der schwarzen Figuren auf h4 sowie den Vorstoß f4-f3 unter Kontrolle zu behalten. Ein paar Züge später war der eingangs als schwach proklamierte Damenflügelbauer c5 weg – Weiß stand auf Gewinn! Doch irgendwie wollten die 40 Züge einfach nicht näher kommen. Und kurz bevor meine auf-increment-atmende Psyche sich auf das Konzept „Ich spiel jetzt auf Gewinn“ einzustellen drohte, kam aus dem heiteren Himmel das Remisgebot von Oleksiyenko, wonach bei mir erstmal alle Synapsen durchbrannten. Im Strudel aus Varianten und Entscheidungen ging mit ein paar Restsekunden dann schließlich doch die Hand rüber. Remis!

Oleskiyenko blieb auch im Post-Mortem erstaunlich lebendig und nett (warum sind die Leute in der Bundesliga alle so nett? Es ist ein Segen...), und schlug am nächsten Tag sehr sehenswert IM Neef:

 

Oleksiyenko - Neef
Stellung nach 28...Tc8


Der spielerische Part ist hier bereits um, aber die Vollstreckung ist dennoch sehenswert und irgendwie 'cute': 29.e6 f5 30.Txf5!! gxf5 31.Txf5 Tg7 32.e7+ Tf7 33.Txf7 Lxe7 34.Tf8#

 

Am Ende stand eine gefühlt etwas zu hohe Niederlage, die aber immerhin kurz nach der Zeitnot vorbei war, so dass wir ungewohnt früh ein Restaurant suchen konnten (was um 19 Uhr aber schwieriger ist als um 20.30), wofür die Dresdner Neustadt allerlei Optionen bietet. 

 

Der Sonntag brachte dann das erwähnte Match gegen Baden-Baden. Die Vorbereitung bestand nicht zuletzt auch in der Recherche der größten Erfolge unserer Gegner:

  • Der Ex-Fide-Weltmeister (2004) , langjährige Anand- und Caruana-Sekundant und heute beliebte Kommentator Rustam Kasimdzhanov,

  • sein damaliger Finalgegner und ehemalige Nummer 4 der Welt, Michael Adams,

  • der ebenfalls lange als Sekundant von Anand tätige Radoslaw Wojtaszek,

  • die einstige Nummer 9, Etienne Bacrot, 

  • und 10, Sergei Movsesian, der Welt

  • und nicht zuletzt die ehemalige Nummer 3 der Welt, Alexei Shirov, der nur aus schachpolitischen und finanziellen Gründen keinen WM-Kampf gegen Kasparov bekam. 

  • Diese Aufzählung von Schach-Legenden verschweigt allerdings noch die beiden Spitzenbretter, den zum englischen Verband gewechselten Russen Nikita Vitiugov (war auch mal 15. der Weltrangliste) und die aktuelle deutsche Nummer 3, Alexander Donchenko, der seinen besten Weltranglistenplatz vielleicht noch nicht erreicht hat. 

Torben, der bei der Vorbereitung immer Musik hört, steuerte noch eine poetische Vorbereitung bei, zur Musik von „Totgelacht“ von Mr Hurley & Pulveraffen dichtete er: 

Wär Wagemut ein Ozean
Dann wär'n wir ein Kanal
Wär Sportlichkeit ein Säugetier
Wärn wir ein Buckelwal
Wär Kampferfahrung Doppelkorn
Dann wärn wir Apfelwein
Wär Muskelkraft ein Kontinent
Dann wärn wir Liechtenstein
Wär Härte Najdorf Hauptsystem
Dann wärn wir slawisch abtausch
Doch Bacrot kriegt nur Remis
Heut is nix mit Kampfrausch

Rein vom Rhythmus her hätten auch andere Namen statt „Bacrot“ natürlich gepasst, aber Torbens Dichtung sollte sich als prophetisch erweisen…

Auch schachlich wurde sich natürlich vorbereitet, auch wenn das gegen solch variable Top-Spieler nicht immer einfach ist. Was spielt man gegen den Sekundanten eines Weltmeisters? Mich [Torben] erinnerte es ein wenig daran, sich auf einen Unterwasserkampf gegen einen Hai vorzubereiten. 

 

...die Analogie muss ich vielleicht erklären. 

Jeder Mensch weiß, wie man am besten unter Wasser gegen einen Hai kämpft - man haut ihm einfach auf die Nase.

..

.....

.........

Jedes Mal beim Segeln frage ich mich aufs Neue, ob dass der sinnloseste Survival-Tip ist, den ich kenne: Versucht mal, jemanden unter Wasser zu schlagen, der sich x mal schneller bewegen kann als ihr, und zwar genau an die Stelle, die für euch am gefährlichsten ist. 

Jeder, der schonmal einen Hai weggedrückt hat, weiß auch, dass es deutlich bessere Methoden gibt (HandAuflegenEllenbogenAnschlagen und ByeBye), und dass auf-die-Nase-hauen zu einer haiseitigen Reflexreaktion führen kann, die ich hier nicht ausbuchstabieren muss. 

Aber all dies einmal schachlich und live zu sehen, war dann doch wirklich beeindruckend. Womit wir bei der Partie von Markus gegen Alexei Shirov wären. Für den Hai-Vergleich hilft nun, dass das japanische "Shiro" auf deutsch "Weiß" bedeutet...

Markus fand eine sehr konsistente Haltung Shirovs, Slawisch aufs Brett zu bringen, so dass er – nicht als erster – auf die Idee verfiel, via Abtauschslawen den Ball flach zu halten. Nun ist Shirov ja aber kein Slawisch, sondern Semi-Slawisch - Spieler, und Vigorito gibt in seinem Werk play the semislav an, dass so gut wie alle Semi-Slawischexperten (Shabalov, Shirov, ...) mit 2...c6 statt 2...e6 anfangen, da Slawisch-Abtausch wohl das bessere Abweich- und Gewinnpotential für Schwarz bietet. Das fand ich im Nachhinein ganz interessant, und es zeigte sich auch in der Partie zwischen den beiden recht eindrucksvoll. Beim Durchklicken der Partie wirkte es auf mich an mehreren Stellen so, als würde Weiß die Konfrontation suchen, nur um von Schwarz direkt dynamisch den Willen aufgezwungen zu bekommen. Der Shirov-Hai biss an mehreren Stellen aktiv zu:

 

Lammers - Shirov 1
Stellung nach 15...Tf-c8

16.a4 (logisch) Sb4! 17.Lf1 Se4! (droht Sd2, und auf 18.Sxe4 folgt der Zwischenzug bxa4) 

Lammers - Shirov 2

26...h5

Es sieht noch nicht schlimm aus, und was gäbe es natürlicheres, als mit 27.Se2 ein wenig den Druck von der c-Linie zu nehmen? Nun, ein paar Züge später sah es so aus:

Lammers - Shirov 3
Stellung nach 30...Tc4

und im Vergleich zur Stellung davor fragt man sich - wie hat der Gegner das hingekriegt? Wie zum Teufel kam der Turm nach d2? Wieso kann ich nirgendwo nehmen? (31.Txc4 dxc4 32.Dxc4 Sd3 -+)

...und nagut, Shirov wäre nicht Shirov ohne überraschende Opfer:

Lammers - Shirov 4
Stellung nach 34.Da3

 

Mit knapp 9 Minuten auf der Uhr hätte ein weniger taktischer Spieler wie ich vermutlich 34...De2 gespielt, und ein wenig naiv (aber mit Recht) darauf vertraut, dass das weiße Gegenspiel nach 35.Tf1 Tdxb2 36.Le5+ f6 37.Tc7 Kf8 nicht ausreicht.

Shirov knetete 4 Minuten lang seine Gehirnzellen durch und zauberte dann 34...Txf2 ?!? aufs Brett (35. Kxf2?? Txb2+ und 36...Lxa3), wonach Markus (mit leider nur noch 2 Minuten auf der Uhr) plötzlich die Chance zu 35.Le5+! f6 36.Tc7 Kf8 37.Txe7! Kxe7 38.Kxf2 bekam. Etwas überraschend ist die weiße Dame erstaunlich gut positioniert, und Schwarz kann beim Spiel auf Sieg mit 38..fxe5 39.dxe5 Kf7 40.Kg1 plötzlich noch Probleme kriegen (40...Txb2 ?? 41.Tf1+! +-). Doch dieser Moment segelte vorüber, und nach Markus 35.Dxa6? erwiesen sich die schwarzen Türme als zu mächtig. 

Ich [David] war erneut als erster fertig und auch der Partieverlauf glich ein wenig meiner gestrigen: In der Eröffnung einen Bauern gewonnen, dabei die meisten Leichtfiguren getauscht, dann etwas Initiative aushalten müssen und schließlich ein Schwerfigurenendspiel. 

 

Hoeffer - Kasimdzhanov


Hier hätte ich eine ernsthafte Chance gehabt, auf Vorteil zu spielen, wenn ich anstelle des Bauern einen Springer nach c3 gestellt hätte. Der strebt nach c5 und kann Schwarz einiges Kopfzerbrechen bereiten, allerdings muss Weiß für weiteres Spiel auf Vorteil lang rochieren. Zu solchen Abenteuern war ich an diesem Tag nicht aufgelegt. Schon seit dem 10. Zug hätte Kasimdzhanov mir vielleicht Remis geboten – wenn man es denn dürfte, denn in der Bundesliga ist ein Remisgebot vor dem 20. Zug nicht erlaubt. Nach dem 21. Zug nutzte er dann seine Chance und da ich nur leichten Vorteil hatte und zudem das gestrige Erlebnis noch im Kopf war, nahm ich zügig an. 

Bei David war schon Schluss, da hatte ich [Felix] gerade den umgekehrten Fall auf dem Brett. Doch der Reihe nach. Spielt man gegen einen Spitzenspieler, so hat dies seine Vor- und Nachteile. Die Nachteile mögen auf der Hand liegen, aber immerhin hat man im Normalfall keine Probleme Partien zu finden. So schaffte ich es auch zumindest die möglichen Varianten auf etwa 16 einzuschränken. Na gut, fairerweise sind davon nicht alle gleich wahrscheinlich, aber man kann das Dilemma sehen… Zudem weiß man weder, ob der Großmeister jetzt nicht plötzlich doch was unerwartetes auspackt, noch wie gut er sich selbst in den Abspielen auskennt, die man selbst in sicherlich deutliche magerer Form angeschaut hat.

Abends saß ich noch mit etwas Paranoia vor dem Rechner und versuchte (mit mäßigem Erfolg) eine Variante zu flicken (ganz zu schweigen vom Wiederholen unzähliger Varianten), am nächsten Morgen fing Adams vor mir an zu denken. Immerhin nicht in der Eröffnung untergegangen!

Das war soweit so gut, aber 7 Züge später stand ich bereits im höheren Sinne auf Verlust…

[Event "BL 2324 OSG Baden-Baden - HSK Lister Tur"] [Site "?"] [Date "2024.02.04"] [Round "8.6"] [White "Adams, Michael"] [Black "Hampel, Felix"] [Result "1-0"] [ECO "B47"] [WhiteElo "2673"] [BlackElo "2311"] [Annotator "Hampel,Felix"] [SetUp "1"] [FEN "rqb1kb1r/1p3ppp/p1nppn2/8/3NP3/2N1B1Q1/PPP2PPP/R3KB1R b KQkq - 0 10"] [PlyCount "32"] [EventDate "2024.??.??"] 10... h5 {Man tut sich ja schwer damit zu wissen, was denn so ein Supergroßmeister alles in seinem Kopf hat. Jedenfalls schien es am Brett so, als ob Adams hier zumindest erstmalig anfing selbst zu denken oder wenigstens keine klare Erinnerung mehr hatte. Es gibt ja auch mehrere Alternativen.} ( 10... Bd7) (10... Qc7) (10... Be7) 11. f3 Bd7 12. O-O-O b5 13. Nxc6 Bxc6 14. Kb1 {Damit betreten wir Neuland} b4 {Gespielt im Geiste des Sizilianers (obwohl das auch für den typischen Befreiungszug ...d5 gilt)} (14... d5 $5 { Das wäre ein interessanter Weg gewesen, um die weiße Zugreihenfolge direkt anzugehen} 15. exd5 (15. e5 h4 16. Qf4 Nd7 17. Bd4 b4 18. Ne2 {Mit einer ungefähr im Gleichgewicht befindlichen, komplizierten Stellung} Bb5) 15... Qxg3 16. hxg3 Nxd5 17. Nxd5 Bxd5 {In der Theorie sollte das völlig in Ordnung für Schwarz sein. In der Praxis hängt die eigene Überzeugung sicherlich auch vom Gegner ab}) 15. Ne2 e5 $6 {Sehr verpflichtend und nicht nötig. Die "Drohung" Sd4 war nicht wirklich problematisch und jetzt hat Schwarz potentiell einen rückständigen Bauern auf d6 und ein schwaches Feld d5 (selbst wenn beides momentan noch nicht so relevant ist)} (15... a5 16. Nd4 Bd7 17. Bc4 a4 {Ist die Stellung mit beiderseitigen Chancen, die man über Zugumstellung auch über eine mir rein theoretisch bekannte Variante erreichen kann}) 16. Nc1 $6 {Das könnte etwas passiv sein, aber das sind natürlich hohe Worte, die man nur mit der Unterstützung der Rechner in den Mund nimmt. Es erfordert aber auch eine exakte Antwort...} (16. Qe1 {[%cal Ge2g3,Gg3f5] Bereitet eine bessere Springerroute vor. Aus menschlicher Sicht gibt es aber auch eventuell verfüht den Druck auf g7 auf}) 16... a5 $6 {...die ich nicht gebe} (16... Qc7 $1 {Starke Prophylaxe, da es den besten weißen Zug aus der Stellung nimmt} 17. Nd3 (17. Bc4 $6 Bxe4 $1) 17... a5 {Man vergleiche den Lf1 mit dem Lc4 aus der Partie...} 18. Rc1 {Wobei es hier auch komplex weitergeht}) 17. Bc4 a4 $5 {Impliziert ein Bauernopfer...} (17... h4 {Eine übliche Frage war immer: will man den Zug spielen?} 18. Qf2 Be7 {Jetzt entwickelt sich der Läufer, aber dafür ist der Bauer auf h4 schwächer als auf h5} 19. g4 { Zudem hatte ich keine überzeugende Antwort auf diesen Zug gesehen, der Weiß auch tatsächlich klar im Vorteil sieht}) 18. Qe1 $6 {...welches Adams anzunehmen gedenkt. Das ist aber tatsächlich objektiv nicht der richtige Weg!} (18. Bg5 $1 {[%csl Rd5][%cal Gg5f6] war meine Befürchtung während der Partie, da jetzt die Schwächung mit ...e5 anfängt weh zu tun}) 18... Qb7 $2 {Das ist kein Weg, um geeignete Kompensation für den Bauern zu erhalten. Schwarz musste exakt und zielstrebig spielen. Das erfordert aber die richtige Einschätzung und Berechnung einiger komplexer Varianten} (18... Be7 $1 { Entwicklung ist auch gut, aber hauptsächlich schließt der Zug die e-Linie, was es dem Schwarzen ermöglicht...} 19. Nd3 (19. Bg5 {führt ebenfalls zu einem wilden Schlagabtausch} Nxe4 20. Bxe7 Nc3+ 21. bxc3 bxc3+ 22. Nb3 Kxe7 23. Qxc3 Rc8 $13) (19. Bd2 d5 {und Weiß steht noch schlechter da}) 19... d5 { ...direkt zum Gegenschlag im Zentrum anzusetzen, falls Weiß den Bauern gewinnen möchte} 20. exd5 Bxd5 21. Nxe5 $1 (21. Bxd5 $6 Nxd5 22. Bd2 O-O { hier kippt es schon in Richtung Schwarz, der auf einmal sehr sehr viel Spiel bekommen hat}) 21... Qxe5 22. Bc5 Qxe1 23. Rhxe1 {und man kann verschiedene Materialungleichheiten erreichen} Be6 (23... O-O 24. Bxe7 Bxc4 25. Bxf8 Rxf8 26. Rd4 Rc8 27. b3 Be6 28. Rxb4 Nd5 {und mehr oder weniger naheliegend ist das natürlich Ausgleich}) 24. Bxe6 fxe6 25. Rxe6 Ng8 26. Rde1 Kf7 $5 (26... Kd7 { ist im Remissinne vielleicht eine bessere Idee}) 27. Bxe7 (27. Rxe7+ Nxe7 28. Rxe7+ Kg6 {sollte vermutlich Remis enden}) 27... Re8 $1 {diese Idee ist noch wichtig} 28. R6e4 Rxe7 29. Rf4+ Kg6 30. Rxe7 Nxe7 31. Rxb4 a3 {und es können wohl beide Seiten auf Gewinn spielen, unabhängig von der objektiven Bewertung von Ausgleich}) 19. Nd3 Rb8 20. Bd2 Bb5 $2 {Meine ursprüngliche Idee widerlegte ich durch das Rechnen von einem Zug weiter - ohne, aber noch den entscheidenden Zug danach zu sehen. Manchmal wäre es besser, wenn man Dinge nicht sieht...} (20... Bd7 {die letzte Chance, um noch so einigermaßen in der Partie zu bleiben} 21. Bxb4 (21. Nxb4 {der Mensch denkt: das verliert eine Figur} d5 22. Ba6 Qb6 23. a3 Bxb4 24. Bxb4 Qxa6 25. exd5 {der Rechner denkt: weißer klarer Vorteil}) 21... d5 22. Bxf8 dxc4 23. Bxg7 cxd3 {soweit hatte ich gesehen, musste aber jetzt erkennen, dass Weiß einen sehr unangenehmen Zug hat} 24. Qc3 $1 {Es hängt der Th8, der Sf6, der Bauer auf e5 sogar mit Schach und alles ist unter Kontrolle - ich habe hier abbgebrochen. Jedoch packt der Rechner unbeeindruckt die folgenden Varianten aus und reklamiert keineswegs Klarheit und gewinnbringenden Vorteil für Weiß:} dxc2+ 25. Qxc2 Rc8 26. Qd3 {die Analyse anderer Damenzüge würde auch nochmal einiges an Zeit benötigen, aber der nächste Zug bleibt immer gleich} Nxe4 $1 27. fxe4 ( 27. Bxh8 Nc3+ 28. Ka1 Nxd1 29. Rxd1 Qb5) 27... Rg8 28. Bxe5 Rxg2 {und Weiß hat sicherlich Vorteil, aber in dem Chaos will man zumindest kein abschließendes Urteil fällen}) 21. Bxb5+ Qxb5 22. Bxb4 Be7 {und Weiß kann sich eine Blockade am Damenflügel errichten, wonach das schwarze Spiel keinen Halt findet} 23. Rc1 Qc4 24. a3 $1 Rc8 25. Qd2 Qe6 26. c3 {Schwarz kommt zu keinem aktiven Spiel und auch wenn ich es noch länger versuchte, gab es keine weitere Chance, zurück in die Partie zu kommen} 1-0
©️ für den PGN Viewer Chessbase GmbH

Der Rest mag gegen Spieler geringerer Spielstärke noch Hoffnung bieten, aber ein Adams ist bekannt dafür den Gegner langsam, sorgfältig und ohne Gegenchance zu erdrücken. Die Spinne ließ mir dann auch keinerlei Chance mehr, obwohl ich es immerhin schaffte am Ende die längste Partie zu spielen.

Eine beeindruckende Erfahrung!

Die einzig längere Partie zumindest nach Zügezahl spielte hinten Sreyas – dem aber noch früher seine Stellung abhandengekommen war. Die ersten paar Züge waren gut, aber oftmals tut es schon eine leichte Ungenauigkeit und die Stellung wird schnell unangenehm. Sreyas bog in die falsche Richtung und zum falschen Bauern hin ab. Noch war nicht alles verloren, aber dann entschied er sich für eine eigentlich recht sinnvolle Idee: die Rochade. Ein genauerer Blick auf die Stellung (man schaue sich nur die Gegenüberstellung von Turm und Dame an) offenbart aber eine Taktikaufgabe, an deren Ende das Materialverhältnis nicht für Schwarz spricht.

 

Movsesian - Payyappat
Hier hatte Sreyas den König in Sicherheit gebracht. Aber der war gerade nicht die Problemfigur

 

Das ließ sich der ehemalige Top 10 Spieler natürlich nicht entgehen. Mit der forcierten Abwicklung 14.Lxc6! (entfernt den Verteidiger des Le7) bxc6 15. Lg5! Lxc2 16.Txe5 Lxd1 17.Lxe7 Lxb3 18. Lxf8 Kxf8 18.Te3 gewann Weiß eine Qualität. Eine erfindungsreiche Verteidigungsleistung zögerte das Unvermeidliche zwar noch hinaus, aber dank ein, zwei weiterer Ungenauigkeiten war der Widerstand ohne Erfolg.

 

Auch die Aufgabe von Wojtaszek gegen Torben wurde vom Weltklassespieler sehr professionell gelöst. Sehr beeindruckt war ich [Torben] im Nachhinein von folgender Stelle:

 

Wojtaszek - Dr. Schulze 1

 

Schwarz hat eine recht hässliche Struktur, aber dafür einen sehr starken Springer auf d6, der alle wichtigen Felder kontrolliert. Ich hatte diese Stellung angestrebt, und im nächsten Zug die Entlastung Tf8-f7-e7 geplant. Der Computer teilt hier meine Meinung, dass Schwarz danach keine Probleme mehr haben würde.

Mein Gegner zog hier den unfassbar starken Zug 24.Kh1!!, wonach mir langsam dämmerte, dass diese Stellung doch eher in Richtung +/- zu bewerten ist. denn 24...Tf7 scheitert jetzt an 25.Lxa6!, was einen Zug vorher nicht möglich gewesen wäre (Lxa6 Lxa6 Te6 wird dann immer mit Dd4+ Dxd4 cxd4 beantwortet, was den Sc3 angreift). Da 24...Td8 25.Se4! keine Möglichkeit ist, entschied ich mich für einen Funken Aktivität mit 24...Te8 (vermutlich einziger Zug), da Schwarz nach 25.Txe8+ Sxe8 26.Db8 Dg5 mit Dauerschachdrohungen Gegenspiel aufziehen kann. Der Computer ist hier natürlich wie immer humorlos, und schlägt das chirurgische 27.Dxc8 Dc1+ 28.Sd1 Dxd1+ 29.Kh2 Dxa4 ....

Wojtaszek - Dr. Schulze 2

30.b4 !!! vor, was Haus und Hof gewinnt. Aber nagut. In der Partie wählte Wojtaszek den Profi-Ansatz und wickelte in ein Endspiel mit Mehrbauern ab, welches relativ leicht für ihn gewonnen war.

 

Jakob am Brett
Vitiugov ahnt noch nicht, was ihm Jakob gleich aufs Brett stellen wird

 

Gegen den Neu-Engländer Vitiugov und trotz seines Falls aus dem 2700er Klub die Nummer 1 vor Adams entschloss sich Jakob für ein inspiriertes Spiel – jedenfalls wenn man nach ungewöhnlichen Zügen geht:

 

Pfreundt - Vitiugov

 

Früheres h4 war gefühlt schon im Sinne eines beidseitigen Paktes für eine Partie No Castling gespielt. Aber den Vormarsch des Randbauern spielt man heutzutage ja aus allen Lagen und auch wenn nichts gegen herkömmliche Züge à la Sreyas sprach (hier sogar ganz ohne taktische Strafe), so ruinierte das definitiv noch nichts. Hier wäre der Gedanke an einen Übertragungsfehler oder einen Mausslip am Brett durchaus naheliegend gewesen. Doch nein, Jakob hatte ambitionierte Pläne. Nur leider gehören da auch immer zwei zu…

 

Pfreundt - Vitiugov 2

 

Du hast nicht rochiert? Dann schaue ich mal am Damenflügel rein. Da wird es schon herausfordernd, den Laden zusammenzuhalten. Anstelle sich etwas krumm hinten rein zustellen, entschied sich Jakob für die Flucht nach vorne und warf den kompletten Damenflügel beginned mit 17.Lh3!? über Bord. Sieben Damenzüge in Folge später hatte Vitiugov zwei Bauern eingeheimst und einen Damentausch forciert. Die Stellung sah sehr ansehnlich aus, aber es fehlten halt auch zwei Bauern und das sind schon ganz schön viele. Ein Ungenauigkeit des Großmeisters später ein letzter Blick:

 

Pfreundt - Vitiugov 3

 

Trotz allem hätte hier der konsequente Zug 26.Tc1 (als ob Schwarz hier rochieren würde, was Jakob mit 26. Ld6? Zu unterbinden suchte; ernsthaft, es ist Endspiel und der beste Zug ist 26…Ke7) es Schwarz weiterhin schwer gemacht, sich zu entfalten und das Mehrmaterial zu verwerten.

In der Partie gelang es Jakob weder irgendwelches eigenes Spiel zu entwickeln, noch Schwarz passiv zu halten und so musste er sich vor der Zeitkontrolle der Überlegenheit der schwarzen Bauernmehrheit geschlagen geben.

[David]: Tobi durfte gegen Etienne Bacrot ran und fand sich schon ausgangs der Eröffnung in einer Stellung wieder, in der Bacrot trotz der schwarzen Steine am Drücker war. Tobi hielt bis in seine Zeitnot den Nachteil in Grenzen, doch an dieser Stelle war dann das (mit wenig Zeit verständliche) Abtauschen der Türme auf c1 eine Ungenauigkeit, die den schwarzen Vorteil deutlich anwachsen ließ: 

 

Voege - Bacrot

 

Mehrere andere Züge (Se5 ist wohl der natürlichste) sind besser, nach 30.Txc1?! Dxc1+ 31.Kh2 Sf4 sollte Weiß eigentlich nicht um ein Leichtfigurenendspiel mit Minusbauer herumkommen. Doch auch Bacrot hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Zeit und ließ mehrere gute Chancen ungenutzt. Kurz vor der Zeitkontrolle revanchierte er sich dann mit einem ebenfalls suboptimalen Figurentausch:  

 

Voege - Bacrot 2

 

Hier hätte er den Läufertausch vermeiden sollen, sei es mit 37…Lf1, was nach 38.De1 Lxg2 39.Sd7+ Kg7 40.De5+ zunächst nach gefährlicher weißer Initiative aussieht, die aber nach 40…f6 verpufft, oder mit 37…La6, was statt des g2 eher den d4 aufs Korn nimmt. Beide Varianten sind für die Engine großer schwarzer Vorteil, der nach der Zeitkontrolle für den Franzosen sicher auch ausgereicht hätte. Bacrot tauschte hingegen auf c6 und hätte nun mit 38…Dd5 die letzte Chance auf Vorteil gehabt. Die Dame ging stattdessen nach f6, was eigentlich viel direkter die gleiche Idee verfolgt, nämlich ein Schach auf der h-Linie mit der anschließenden Gabel Se2. Doch nach 39.De1! (viel stärker als Df2) muss die schwarze Dame nach dem Schach noch auf die wichtige Diagonale h7-b1 zurück. Mittels 38…Dd5 hätte sie Weiß dazu zwingen können, mit 39.Sxa7 einen Bauern zu gewinnen, aber ein Tempo zu verlieren, wonach die Dame über f5 direkt auf die besagte Diagonale geht, auf der sie nun erst Schach geben und dann nach d3 eindringen kann, bevor die weiße Dame ihrerseits zu Gegenspiel übergeht. Solche Feinheiten sind selbst mit viel Bedenkzeit in erster Linie mit der Engine im Nachhinein zu verstehen (wobei mir nicht klar ist, ob ein Spieler aus der Region 2700 so etwas auch am Brett sieht), mit zwei Minuten auf der Uhr kann man den Unterschied wohl nicht entdecken. 

Tobi holte also mit zwei Remis unser bestes Ergebnis an diesem Wochenende und steht nun bei starken 1,5/4!

 

Tobias am Brett ohne Gegner
Tobias überlegt, sein Gegner Bacrot ist leider auf keinem Foto zu sehen

 

Am Ende standen die erwarteten hohen Niederlagen, obwohl wir sicherlich gegen die Badener deutlich besser gepunktet haben, als man es hätte vermuten können.

Mannschaftsfoto
Der Mannschaft ist das Lächeln nicht vergangen

Nach einem Highlight folgt aber auch gleich das nächste Highlight! Dank dem SC Viernheim gibt es diese Saison zwar keine zentrale Endrunde, aber statt zwei gleich drei zentrale Bundesligarunden. Das bedeutet, alle Mannschaften an einem Ort und es bedeutet auch sehr hochkarätige Duelle. Das führt dann zu Topspielern, die an die Bretter kommen werden, so zum Beispiel auch die aktuelle Nummer 3 der Welt Hikaru Nakamura (der Vollständigkeit halber muss ich anmerken, dass wir nicht gegen Viernheim spielen werden). Eine Vorschau gibt es auf der Seite der Schachbundesliga:  https://schachbundesliga.de/artikel/540

Wie üblich können unsere Wettkämpfe live verfolgt werden (auf den üblichen Seiten, zu denen leider chess24 nicht mehr gehört). Schaut also gerne rein am kommenden Wochenende (beginnend am Freitag um 16 Uhr mit dem Match gegen unseren Reisepartner Dresden):

https://lichess.org/broadcast/bundesliga-202324/round-9/HEMbvxhz

https://www.chess.com/events/2023-2024-german-chess-bundesliga

Neuen Kommentar hinzufügen