Wenn alles klappt

Vladimir Baklan gratuliert Anthony zum Sieg
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Nach über 100 Zügen muss GM Vladimir Baklan unserem Spitzenspieler Anthony zum Sieg gratulieren

Das kommt einem bekannt vor: Anthony gewinnt gegen einen starken Großmeister. Nach langem Kampf setzt er den Schlusspunkt in einem überragenden Mannschaftskampf gegen die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen. Mit 5,5/7 ist er damit auf GM-Normkurs!

Neben dem einzelnen Ergebnis ist aber in einem Mannschaftskampf vor allem im Abstiegskampf die Summe wichtig. Dieses Mal war Caissa auf unserer Seite, so dass wir einen 6,5-1,5 Kantersieg landeten, der wenn auch verdient, in der Höhe sicherlich nicht hätte sein müssen. Über die zusätzlichen Brettpunkte freuen wir uns natürlich trotzdem, vor allem weil beim 2-6 gegen den Tabellenführer Sfr. Wolfhagen (da hatten wir in der Bundesliga schon schwächere Gegner) nicht viel dazu kam (unter anderem leider kein einzelner Sieg).

Die Bremer überraschten uns vorne, indem der bislang an 1 durchspielende Collin Colbow nicht auftauchte. Nichtsdestotrotz stand Dennes ausgangs der Eröffnung schon besser, genauso wie Stefan, der bei seinem ersten Einsatz theoretisch sehr beschlagen war und frühzeitig Druck ausübte. Einigermaßen schnelle Remisen bei Jan und Markus sorgten mit den beiden Siegen von Dennes und Stefan noch vor der Zeitkontrolle für eine beruhigende Führung. 
Als dann kurz nach der Zeitkontrolle Tobias gegen IM Richter zum Mattangriff ansetzen konnte, stand es schon 4-1. Im Nachhinein mag man das kaum glauben, aber es war nicht gänzlich klar, ob das zum Sieg reichen würde. Torben hatte nach dem versuchten Zug des Monats doch noch eine Rettung für den Gegner gesehen und obgleich die Stellung immer noch okay oder gar leicht besser war, änderte das Trend und er fand sich in einem verlorenen Turmendspiel wieder. Anthony hatte ein von außen schwierig zu verstehendes Bauernendspiel auf dem Brett und ich war seit geraumer Zeit eigentlich erledigt.

Doch an dem Samstag gelang am Ende dann doch alles. Zuerst ließ es Torbens Gegner (am nächsten Tag Matchwinner beim 4,5-3,5 gegen unseren Reisepartner Zehlendorf!) an Genauigkeit vermissen und mit dem Remis war der Mannschaftssieg sicher. Dann wandelte sich bei mir die Partie um 180°:

 

Breutigam - Hampel

 

Links stehe ich am Abgrund (30...Df3 31.Th5+ Kg8 32.Dg1+ Lg7 33. Dg6+! überlebt man nicht) und versuchte, mit 30...bxc3 31.Txf5 cxb2+ 32.Kb1 Txf5 Chancen zu bekommen. Selbst das ist verloren, aber nach 31.Th5+! wäre es mit Chancen nicht weit her gewesen, da ich keinen Bauern auf b2 bekomme (31...Kg8? 32.Txf5 cxb2+ 33.Kb1 Txf5 34.Dg4+ würde den Turm gewinnen). Stattdessen sieht man rechts das Partienende: der Bauer auf b2 wurde zum Held.
Manchmal läuft beim Gegner nichts... Wobei man keineswegs vergesse sollte, dass die meisten unserer Sieg herausgespielt waren!

Damit verblieb nur noch Anthony, dessen Bauernendspiel in einem Damenendspiel mit g-Mehrbauern mündete. Stark, wie er diesen zur Dame umwandelte und mit wenig Zeit, den endlosen Schachs entkam!

Über den Sonntag hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens, außer um Anthony, Dennes, Jan und Stefan zu ihren Remisen zu gratulieren. Bei Gegnerschaft von 2600+ (Anthony, Dennes) oder wenigstens 2500+ (Jan, Stefan) auch keine kleine Leistung!

Damit haben wir weitere wichtige Punkte gesammelt, obgleich der Abstiegskampf noch nicht so vorbei ist, wie wir es gerne hätten, nachdem im Tabellenkeller mehr Mannschaften punkteten als gewünscht (vor allem Solingen II).

Weiter geht es in drei Wochen, wo in Berlin die Kämpfe gegen die Mannschaften aus dem Norden steigen!

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