Am Ende steht der Sieg

Stefan spielt ein Endspiel
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Gefightet wird bis zum Ende! Stefan arbeitet daran, im Endspiel den Mehrbauern zu verwerten

Ein einzelner Spieltag in der zweiten Bundesliga - das muss das Match gegen den Reisepartner sein! Für uns ist das diese Saison die SG Aufbau Elbe Magdeburg. 
Das Duell gab es vor zwei Jahren gegen unsere zweite Mannschaft schon mal, da mussten wir als Verlierer aus Magdeburg zurückkehren (darunter auch der Autor in doppelter Hinsicht). Aber auch ohne eine potentielle Revanche waren wir heiß, denn im dritten Ligaspiel waren wir erstmalig Favorit und wollten die ersten vollen Punkte erspielen. Die sind auch nötig, wenn wir unser Ziel, die Klasse zu halten, erreichen wollen. 

Dafür hatten wir ordentlich aufgefahren, unter anderem mit Anthony am ersten Brett. Einigermaßen kurzfristig musste unser Mannschaftsführer Torben noch durch Nikita ersetzt werden, aber trotzdem waren wir an 7 von 8 Brettern Elofavorit. Jedoch wissen wir besonders gut, dass das noch lange kein Garant für einen Sieg sein muss - unsere Erfolge schaffen wir oftmals gegen die stärkeren Teams. Im Gedächtnis war da während des Matches noch die Pleite gegen Abstiegskandidat #1 Kreuzberg im vergangenen Jahr, vor allem nach dem Start, wo sich der letztlich deutliche Sieg noch keineswegs so abzeichnete.

Beruhigend war dennoch, dass David aufgrund guter Theoriekenntnisse per vorübergehendem Figurenopfer die Dame gegen Turm und Läufer gewann und diese dann auch einigermaßen zügig verwertete. 1:0

Nichts herausholen mit Weiß konnte Johannes an 2 und daher musste er sich am Ende ins Remis fügen. 1,5:0,5

Dennes schien in einer symmetrischen Stellung Druck zu haben, aber ob sich das tatsächlich in etwas umwandeln ließ, ist mir nicht klar. Ein Schwarzremis aus der Position der Stärke, aber eben auch nicht mehr. 2:1

Der Rest der Partien erreichte die Zeitkontrolle und kontrolliert war das nicht immer, was auf die Bretter kam. Zwischenzeitlich waren ein paar Sorgen durchaus angebracht, aber in der Zeitnotphase waren wir größtenteils in der Lage, den besseren Überblick zu behalten.

Vielleicht die eine Ausnahme war Anthony, der in einer sehr komplexen Partie wahrscheinlich auf Gewinn stand, in den Verwicklungen aber nach der Zeitkontrolle nichts besseres mehr hatte, als eine Zugwiederholung. 2,5:1,5

Hinten hatte Nikita eine Figur entweder geopfert oder im Rahmen einer missglückten Taktik verloren. Dafür hatte er eine wachsende Anzahl an Bauern, während der Gegner sich mit zwei Springern an einem Königsangriff versuchte. Mir ist leider die Magie entgangen, aber nach der Zeitkontrolle war nicht nur der Mehrspringer vom Magdeburger weg, er stand mit seinen Figuren auch nur noch auf einem 2x3 Rechteck hinten in der Ecke. 3,5:1,5

Torben spielte eine interessante Eröffnungsidee und stand auch leicht besser - laut eigener Aussage bis er seinen ersten eigenen Zug machte. Die Gefahr, wenn man komplizierte Stellungen anstrebt. Anschließend kam ein Endspiel auf das Brett, wo die Magdeburgerin besser stand. Doch praktische Probleme stellen ist eine von Torbens Stärken. Das führte am Ende dazu, dass seine Gegnerin am Ende entweder ins Remis einwilligen oder ein unübersichtliches Turmendspiel mit beiderseitig laufenden Bauern riskieren musste. Das war zwar objektiv anscheinend gewonnen, aufs Brett kam aber die Zugwiederholung. 4:2

Ich (Felix) hatte erneut Schwarz und erneut Königsindisch. Außerdem hatte ich erneut eine objektive zweifelhafte Stellung und erneut schaffte ich es in bester Königsindischmanier (und der Tatsache, dass mein Gegner kein Computer war) in eine ausgeglichene bis leicht bessere Stellung zu kommen. 
Im Unterschied zur Partie vor zwei Jahren hatte ich nicht nur einen anderen Gegner, ich beging meinen Patzer zur erneuten Verluststellung vor der Zeitkontrolle. Daher konnte ich tatsächlich nicht nur noch ein paar Fragen stellen, sondern mein Gegner fand nicht die richtigen Antworten. Es hätte Remis enden sollen, doch dann kam eine sehr unglückliche Zeitnotabwicklung meines Gegners, wonach ich mit einem guten Turmmanöver die zuvor noch korrekt vom Magdeburger geopferte Qualität im Endspiel verwerten konnte. 5:2

Als letzter kämpfte noch Stefan. In einer Maroczy-Struktur verschwanden erst die Damen und dann diverse Bauern - beim Gegner am Damenflügel, bei Stefan im Zentrum. Nach der Zeitkontrolle hatte Stefan dann einen Bauern mehr, den er schließlich verwerten konnte. 6:2

Die Ergebnisse
Ungewöhnlich!

 

Das Ergebnis war deutlich, aber zwischenzeitlich war ein 4:4 oder schlechter durchaus möglich. Steigerungspotential ist sicherlich noch vorhanden, aber was zählt sind die 2 Punkte und ein hoffentlich trotzdem gestiegenes Selbstvertrauen. Wir können doch noch Favorit!

Einmal durchatmen und dann geht es am 6./7. Dezember schon weiter mit Duellen gegen Porz und Aachen - direkte Konkurrenten, wo wir einen großen Schritt in alle Richtungen machen können - wir hoffen natürlich auf den Klassenerhalt zu und eine Bestätigung unseres aktuellen fünften Platzes (der aufgrund diverser Spielverlegungen definitiv nicht aussagekräftig ist).

Das Liga-Orakel haben wir zwar noch nicht überzeugt, aber ich glaube an uns!

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